Experte ist sich sicher: Putins Tod würde Ukraine-Krieg beenden – „Das ist sein Ende“
Der Spitzenspion der Ukraine glaubt nicht an ein Ende des Krieges, solange Wladimir Putin an der Spitze des Kremls steht.
Kiew – Wie kann der russische Angriffskrieg in der Ukraine beendet werden? Dies ist die Frage, die seit dem 24. Februar 2022 Spitzenpolitiker, Militärs sowie Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen beschäftigt. Einer von ihnen hat eine klare Meinung dazu. Laut Kyrylo Budanow, dem obersten Spion der Ukraine, könne dies nur durch den Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin erreicht werden, wie er in einem Interview mit der New Voice of Ukraine vom Montag (2. Mai) sagte.
„Ihm einen Rückzugsweg zu lassen, ist eine Strategie, aber sie ist fast unrealistisch“, sagte Budanow auf die Frage, ob Putin diesen Krieg lebend beenden könne. „Er ist ein Kriegsverbrecher für die ganze Welt. Das ist sein Ende, er hat sich in eine Sackgasse manövriert.“ Budanow fuhr fort: „Machen Sie sich keine Sorgen, die Ukraine wird gewinnen.“
Ukrainischer Geheimdienstchef: Russland könnte in Teile zerfallen
Sollte es dazu kommen, dass Putin seine Macht verliert – Budanow nennt hier keine Details, wie eine Amtsenthebung oder im radikalsten Fall Ermordung vonstattengehen könnte – könnte sich die Zukunft Russlands wie folgt darstellen.

Erstens könnte Russland bei einer Niederlage auseinanderbrechen oder in mehrere Teile geteilt werden, meinte Budanow. Eine weitere Option ist ein Führungswechsel von innen. Dieser könnte dazu führen, dass „die territoriale Integrität der Russischen Föderation beim Wechsel der Führung des Landes relativ gewahrt bleibt“, sagte er. In diesem Falle ist Budanow der Meinung, Russland als Land würde sich von dem Krieg distanzieren und diesen am „kranken Diktator“ Putin festmachen.
Darüber hinaus glaubt Budanow, dass Russland alle besetzten Gebiete zurückgeben würde. Dazu zählt für den ukrainischen Spion neben den Inseln Japans auch das ehemals zu Deutschland gehörende Königsberg (heute Kaliningrad).
US-Präsident Joe Biden in Warschau: „Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben“
Auch der Präsident der Vereinigten Staaten hat sich in diese Richtung geäußert. Auf einer Rede im März in Warschau sagte Joe Biden in Bezug auf Putin: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“ Das Weiße Haus versuchte im Nachhinein, die Äußerungen zu relativieren. Es mahnte zur Vorsicht und betonte, dass Biden weder meinte, Putin solle ermordet werden noch, dass die Biden-Administration einen Regimewechsel in Russland anstrebe. Auch hatte US-Außenminister Tony Blinken gesagt, dass es dem russischen Volk obliegen würde, zu entscheiden, ob Putin an der Macht bleiben soll oder nicht.
Russland: „Tag des Sieges“ als Schlüsseldatum für Eskalation im Ukraine-Krieg?
Die Äußerungen des Chefs des ukrainischen Militärgeheimdienstes kommen einige Tage vor dem 9. Mai. Dies ist der Tag, an dem Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland feiert – ein Datum, vor dem viele Militäranalysten gewarnt haben. Es könnte ein Schlüsseldatum für die Eskalation des Ukraine-Krieges sein.
Wiederholt hatte Putin die Behauptung aufgestellt, er wolle die Ukraine „entnazifizieren“. Der Tag des Sieges könnte ein entscheidender Moment für Putin sein, mit dem Ziel, einen Sieg vermelden zu können, warnen Analysten.
US-Verteidigungsbeamte: Ukraine-Krieg läuft für Putin nicht nach Plan
Wie Verteidigungsbeamte der USA berichten, haben die russischen Truppen weder viele Siege errungen, noch sind sie so schnell vorangekommen, wie Putin es sich gewünscht hätte. Nicht nur haben sie ihre Ausrüstung zurückgelassen. Auch hätten sie vor Ort aufgegeben und konnten sich nicht den nötigen Nachschub an Sprit sichern.
Nachdem es den russischen Streitkräften nicht gelungen war, die Hauptstadt Kiew einzunehmen, zogen sie sich zurück und formierten sich neu. Diese neu formierten Truppen wurden in den östlichen Teil der Ukraine verlegt, um im Donbass verstärkt anzugreifen.
Ukrainischer Geheimdienstchef: „Putin kann nicht zugeben, dass er gegen die Ukraine verliert“
Nachdem die ursprünglichen Zielsetzungen worden seien, suche Putin wohl nach einem Sieg, den er seinem Land präsentieren kann, sagte Budanow. Der ukrainische Spitzenspion fügte hinzu, dass Putin im Moment versuche, für den Tag des Sieges zu mobilisieren.
„Sie hatten die Hauptfrist, bis zum 24. April fertig zu werden […] Sie haben ihn völlig enttäuscht. Das zweite Datum ist, die Operation zumindest im Donbass bis zum 9. Mai abzuschließen“, sagte Budanow und warnte: „Putin kann nicht zugeben, dass er gegen die Ukraine verliert.“ (lz)