Rache für „Sabotage“: Putins Vertraute fordern Selenskyjs Ermordung
Moskau wirft ukrainischen Nationalisten vor, auf russischem Staatsgebiet Zivilisten angegriffen zu haben. Nun verschärft Russland den Ton im Ukraine-Krieg.
Moskau/Kiew – Vertraute von Präsident Wladimir Putin fordern, dass Wolodomyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, ermordet wird. Damit noch nicht genug mit den Forderungen: Außerdem solle die Ukraine zerbombt werden. Die russische Regierung machte das ukrainische Militär für den Anschlag in Brjansk verantwortlich. Bei dem Anschlag waren nach Angaben russischer Behörden zwei Menschen getötet und ein Kind verletzt wurden.
Die offizielle Version des Kremls lautet, dass ukrainische „Nazis“ und „Saboteure“ über die Grenze nach Russland gestürmt und in zwei Dörfer eingedrungen seien, ein Auto zerschossen, Geiseln genommen sowie Sprengsätze in der Gegend verstreut hätten. Putins Vasallen riefen im russischen Parlament und in den sozialen Medien zur Rache auf. Es sei eine „rote Linie“ überschritten worden und nun sei es an der Zeit, einen echten Krieg zu führen, berichtet die US-Website The Daily Beast.
Putins Versallen fordern Ermordung von Selenskyj im Ukraine-Krieg
„Wir werden zerstören, wir werden wieder aufbauen“, schrieb ein Parlamentarier an Kollegen in einem privaten Chat über die Ereignisse in Brjansk, wie die Zeitung Verstka berichtete. „Selenskyj ist am Arsch“, sagte ein anderer Abgeordneter. „Alle wollen sie [die Ukrainer] fertigmachen, verdammt, das sind Kinder“, sagte ein Mitglied des russischen Föderationsrates gegenüber Verstka.
Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow rief dazu auf, die Familien der „Saboteure“ zur Strecke zu bringen, und wies darauf hin, dass sie „möglicherweise auf russischem Gebiet leben“. Der Abgeordnete Michail Deljagin sagte, die „einzig normale Reaktion“ auf den Vorfall sei die „sofortige Beseitigung von Selenskyj und dem ukrainischen Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj“. Mehrere dem Kreml nahestehende Militärblogger sprangen auf den Zug auf und riefen dazu auf, die ukrainische Führung mit „Mossad-Methoden“ zu ermorden und wie „tschetschenische Terroristen“ auszulöschen.

Putin könnte neue Mobilisierung im Ukraine-Krieg anordnen
Möglicherweise könne der Kreml den Angriff auf Brjansk auch als Vorwand im Ukraine-Krieg nutzen, um eine umfassende Mobilisierung anzuordnen, berichtet The Daily Beast. Putins Vertrauten zufolge hat Moskau allerdings noch nicht genug Brutalität angewandt, um die Ukraine zur Unterwerfung zu zwingen. (mse)