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Donald Trump findet Putins Ukraine-Angriff „genial“

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Von: Katja Thorwarth

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Ex-US-Präsident Donald Trump bewundert das Vorgehen Russlands in der Ukraine – und bezeichnet Wladimir Putin als „smart“ und „ausgebufft“.

Washington - Ex-US-Präsident Donald Trump* hat sich im Ukraine-Konflikt zu Wort gemeldet. Und sorgte mit einem ungewöhnlichen Lob für das Vorgehen des russischen Staatschefs Wladimir Putin für Aufsehen. Als „genial“ bezeichnete Trump am Dienstag in einem Radiointerview Putins Ankündigung, die Separatistengebiete in der Ostukraine* anzuerkennen und Soldaten in die Region zu entsenden. Der russische Präsident sei „smart“ und „ausgebufft“.

Der 75-jährige Republikaner schilderte im Interview mit den konservativen Radio- und Podcast-Moderatoren Buck Sexton und Clay Travis, wie er sich am Vortag Wladimir Putins Rede* zur Anerkennung der selbsternannten „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk im Fernsehen angeschaut habe. „Ich habe gesagt: ‚Das ist genial.‘ Putin erklärt einen großen Teil der Ukraine für unabhängig. Oh, das ist wunderbar.“

Donald Trump und Wladimir Putin sollen gute Kontakte miteinander gepflegt haben.
Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin beim G20-Gipfel. © White House/dpa

Donald Trump: Wladimir Putin ist „smart und ausgepufft“

„Ich habe gesagt: ‚Wie smart ist das?‘“, führte Trump aus. Mit Blick auf Putins Ankündigung, russische Soldaten sollten in der Ostukraine für den „Friedenserhalt“ sorgen, sagte der Ex-Präsident: „Das ist die stärkste Friedenstruppe, die ich jemals gesehen habe. Da gab es mehr Panzer, als ich jemals gesehen habe.“

Eine solche Friedenstruppe könnten die USA an ihrer Südgrenze gebrauchen, fügte Trump in einem Nebensatz hinzu - ein Verweis auf die Ankunft zahlreicher Migranten aus Zentralamerika an der US-Grenze zu Mexiko. Der Rechtspopulist Trump hatte im Weißen Haus auf einen harten Kurs in der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik gesetzt; der Bau einer Grenzmauer zu Mexiko war eines seiner Prestigeprojekte.

Donald Trump übt im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt Kritik an Joe Biden

Donald Trump, dem Kritiker während seiner Amtszeit eine zu große Nähe zu Putin vorgeworfen hatten, bezeichnete den russischen Präsidenten in dem Interview auch als „sehr ausgebufft“. „Ich kenne ihn sehr gut. Sehr, sehr gut.“ Zudem betonte er im Hinblick auf Joe Biden*: „Mit uns wäre das nie passiert. Wenn ich im Amt wäre, wäre es undenkbar.“ Biden habe „kein Konzept“.

Dass Trump inmitten einer gravierenden Krise mit Wladimir Putin* den autoritär regierenden Staatschef des historischen Rivalen der USA lobte, sorgte in den sozialen Netzwerken rasch für fassungslose Kommentare. Bidens Sprecherin Jen Psaki reagierte ausgesprochen kühl: "Wir versuchen keine Ratschläge von jemandem anzunehmen, der Präsident Putin und dessen militärische Strategie rühmt", sagte sie auf eine Journalistenfrage zu Trumps Äußerungen.

Trump und Putin
Babuschkas mit dem Gesichtern von Donald Trump und Wladimir Putin. (Symbolfoto) © Udo Gottschalk/Imago Images

Donald Trump: Putin mit Samthandschuhen angefasst

Trump hatte bereits zuvor Bidens Kurs in der Ukraine-Krise kritisiert und behauptet, wäre er Präsident, wären die Spannungen mit Russland nie derart eskaliert: Niemand sei jemals härter zu Russland gewesen, und Putin und er hätten einander respektiert. Kritiker hatten dagegen Trump in seiner Amtszeit vorgeworfen, den Kremlchef mit Samthandschuhen anzufassen. (ktho mit AFP/dpa)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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