Insgesamt haben mehr als 120 Staaten das Römische Statut ratifiziert. Neben China erkennen allerdings auch die USA das Gericht nicht an. Somit dürfte es auch keine Grundlage für eine Verhaftung von Wladimir Putin geben, sollte er US-amerikanisches Hoheitsgebiet betreten.
Da Russland den Gerichtshof ebenfalls nicht anerkennt und seine Bürger nicht ausliefert, ist es höchst unwahrscheinlich, dass Putin in nächster Zeit dem Gericht unterstellt wird. Der Kreml betonte am Sonntag erneut, dass Russland die Gerichtsbarkeit des IStGH nicht interessiere. „Russland tut und wird das tun, was seinen Interessen entspricht“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, warf Deutschland sogar einen Eskalationskurs vor. „Die unverantwortlichen Äußerungen einiger deutscher Vertreter, sie würden den rechtswidrigen und völlig absurden IStGH-Beschluss unterstützen und seien bereit, diesen umzusetzen, sind äußerst besorgniserregend und deuten daraufhin, wie fernab der Realität sie sind in ihrer Bestrebung, den Konflikt mit Russland weiter eskalieren zu lassen“, teilte der Diplomat am Wochenende mit. (skr/dpa/afp)