Donald Trump: Neue Fotos zeigen Entsetzen seines Teams in der Wahlnacht

Präsidentschaftswahl 2020 in den USA. Donald Trump und sein Team gehen siegessicher in die Nacht. Doch es kommt anders. Neu veröffentlichte Fotos dokumentieren die Reaktionen.
Washington D.C. – Eine Reihe von Fotos, die in der Wahlnacht 2020 im Weißen Haus vom damaligen US-Präsident Donald Trump und seinem Team aufgenommen wurden, zeigen erstmals die Spannungen und Reaktionen. Beginnend von der Siegessicherheit am frühen Abend, bis zum Start seine Lügenkampagne vom angeblichen Wahlbetrug.
Die Bilder wurden von einem Fotografen des Weißen Hauses geschossen und exklusiv im Buch „Betrayal: The Final Act of the Trump Show“ veröffentlicht. Sie zeigen Donald Trumps Wahlkampfteam und sind eine visuelle Darstellung der Aussagen hochrangiger Trump-Berater, die dem Repräsentantenhaus am 6. Januar mitteilten, dass ihrer Auffassung nach Donald Trump in dieser Nacht sich hätte nicht frühzeitig zum Sieger der Wahl erklären dürfen. Dafür sei es viel zu früh gewesen.
Donald Trumps Wahlnacht: Bilder dokumentieren Wahlnacht mit hochrangigen Beratern und Vertrauten
Die Fotos zeigen explizit auch enge Vertraute und Berater von Donald Trump, darunter Stabschef Mark Meadows, Wahlkampfmanager Bill Stepien, Senior-Stratege Jason Miller, die Vorsitzende des Republikanischen Nationalkomitees Ronna McDaniel, und Kayleigh McEnany, die Pressesprecherin des Weißen Hauses.
Ebenfalls anwesend sind mehrere Trump-Familienmitglieder, darunter Tochter Ivanka Trump, ihren Ehemann Jared Kushner, ihre Brüder Donald Trump Jr. und Eric Trump sowie dessen Ehefrau Lara Trump.
Donald Trump: Stimmung kippt im Laufe der Wahlnacht
In einer auf Video aufgezeichneten Zeugenaussage, die am Montag (13. Juni) vom Ausschuss des Repräsentantenhauses zur Untersuchung des Angriffs auf das Kapitol vom 6. Januar 2020 veröffentlicht wurde, sagte Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien, Trump sei in der Wahlnacht „zunehmend unglücklich“ gewesen, als die Stimmen gezählt wurden und er anfing zu verlieren.
“Meine Empfehlung war es zu sagen, dass noch Stimmen gezählt würden und es zu früh sei, um sich als Sieger auszurufen.”
Stepien, Miller und andere wichtige Mitglieder des Wahlkampfteams forderten Trump auf, an diesem Abend nicht den Sieg zu erklären. Jedoch hörte er nicht auf seine Berater und startete seinen „Feldzug“ gegen die demokratischen Wahlen in den USA. Laut Aussagen von Miller tat Trump dies auf Anraten von Rudy Giuliani, der am Wahlabend „definitiv betrunken“ gewesen sein soll. Giuliani hat am Dienstag (14. Juni) Millers Aussage angefochten und bestritten, am Wahlabend im Weißen Haus betrunken gewesen zu sein.
Die Mär vom Wahlbetrug: Trump kürt sich mitten in Wahlnacht 2020 zum Sieger
Die Auszählung der Stimmen für die Präsidentschaftswahl 2020 waren in vollem Gange, als der damalige US-Präsident Donald Trump überraschend im Weißen Haus vor die Presse trat. Trotz aller noch bestehenden Unsicherheit, vor allem in den sogenannten Swing-States, gab er selbstsicher seinen Wahlsieg bekannt und erklärte sich zum alten und neuen Präsidenten der USA. Als sich einige Stunden später das Bild abzeichnete, dass sein Kontrahent Joe Biden ihn noch einholen könnte, packte Trump erneut die Mär des möglichen Wahlbetrugs aus und argumentierte damit, dass ans sofort die Stimmzählungen überall einstellen müsse.
Die Rede war von Manipulation und Korruption, die von den Demokraten angeblich ausgehen sollten und die Trump „die Wahl stehen wollen“. Auch Trumps Partei, die Republikaner, sprangen mehrheitlich auf diesen Zug auf.
Alle Vorwürfe wurden intensiv geprüft und es konnten keine Beweise dafür gefunden werden. Die Wahl wurde folgerichtig in einem langen Gerichts-Streit vom Supreme Court für gültig erklärt und Joe Biden gewann die Wahl.
Die ganzen Schilderungen und Bilder des Wahlabends zeigen jedoch trotz Widersprüchlichkeit, dass es große Meinungsunterschiede in der Wahlnacht innerhalb des Trump-Teams gegeben haben muss und nicht alles so geschlossen war, wie es Trump gerne nach außen kommuniziert hat. (stru)