Wagner-Gruppe verzweifelt zunehmend – jetzt rekrutiert Prigoschin schon Schüler
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gehen die Söldner aus. Nun verfolgt er einen neuen Plan, um wieder an Rekruten zu kommen.
Moskau – Die Wagner-Gruppe rekrutiert ihre Söldner nun über Rekrutierungszentren, die in ganz Russland eingerichtet wurden. Das hatte das britische Verteidigungsministerium mitgeteilt. Es würden gezielt Schüler angesprochen werden. In seiner jüngsten Bewertung des Ukraine-Krieges stellte das Ministerium fest, dass Jewgeni Prigoschin, der Gründer der paramilitärischen Gruppe, „höchstwahrscheinlich seine Rekrutierungsbemühungen auf freie russische Bürger ausrichtet“.
Aufgrund seiner anhaltenden Streitigkeiten mit dem russischen Verteidigungsministerium könne er nicht mehr in Gefängnissen rekrutieren, berichtet Newsweek. Prigoschin, der mit seinen Mannen um die Stadt Bachmut kämpft, geriet in den vergangenen Wochen zunehmend öffentlich mit dem Kreml aneinander. Er hat das russische Verteidigungsministerium des Verrats beschuldigt. Außerdem sagte er, dass Regierungsbeamte der Söldnertruppe absichtlich die Munition vorenthalten. Das gefährde einen militärischen Sieg in Bachmut.
Ukraine-Krieg: Wagner-Chef Prigoschin will jetzt Schüler rekrutieren
Das britische Verteidigungsministerium stellte fest, dass die Wagner-Gruppe seit Anfang März an mindestens 40 Orten in ganz Russland Einsatzteams in Sportzentren aufgestellt hat, wobei auch Schüler gezielt angesprochen würden. „In den vergangenen Tagen hielten maskierte Wagner-Rekrutierer auch Karrieregespräche in Moskauer Gymnasien und verteilten Fragebögen mit dem Titel ‚Bewerbung eines jungen Kriegers‘, um die Kontaktdaten interessierter Schüler zu sammeln“, so das Ministerium.

Prigoschin selbst machte eine entsprechende Ankündigung. „Um neue Kämpfer für die private Militärkompanie Wagner zu rekrutieren, die unser Vaterland verteidigen werden, haben wir bereits in einer Reihe von Städten Rekrutierungszentren für die PMC Wagner eröffnet“, ließ er über sein Unternehmen Concord mitteilen. Die Zentren befänden sich in Sportvereinen im ganzen Land. Diejenigen, die sich für den Beitritt zur Wagner-Gruppe interessierten, „werden getestet, um zu sehen, wie stark sie körperlich sind, und dann wird ihnen gesagt, wie sie zu uns kommen werden“.
Wagner-Chef Prigoschin hat hohe Verluste zu verkraften
„Wir haben volles Vertrauen in diese Zentren und sie sind unsere Unterstützer. Das erste Zentrum, das wir eröffnet haben, war der Kampfsportclub Grusha im Shmitovskiy proezd 2 in Moskau. Ein besonderes Dankeschön an sie, sie sind die ersten“, schrieb Prigozhin. Das britische Verteidigungsministerium stellte fest, dass etwa die Hälfte der von der Wagner-Gruppe in der Ukraine eingesetzten Sträflinge gestorben sind. Prigoschin wird somit zunehmend verzweifelt und braucht dringend Nachschub. „Den Verlust der Rekrutierungspipeline für Sträflinge“ könnten die „neuen Initiativen“ wahrscheinlich nicht ausgleichen, so das Ministerium in London. (mse)