Neonazi-Demo in Charlottesville – Veranstalter verantwortlich für Ausschreitungen
Nach Ausschreitungen bei rechtsextremen Demos in Charlottesville (USA) wurden die Veranstalter zu mehr als 25 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt.
Charlottesville – Vor rund vier Jahren ereigneten sich in den USA ein tödlicher Vorfall bei einem Neonazi-Aufmarsch in der US-amerikanischen Stadt Charlottesville. Es kam zu Ausschreitungen zwischen Neonazis und Gegendemonstranten. Eine 32-jährige Gegendemonstrantin wurde von einem Fahrer, der in die Menge raste, getötet. Die schrecklichen Bilder gingen um die Welt.
Die Organisatoren des Aufmarschs wurden nun zu mehr als 25 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt. Am Dienstag (23.11.2021/Ortszeit) befand eine Geschworenenjury, dass die Beklagten, zu denen auch führende Mitglieder der Rechten zählen, in vier der sechs Anklagepunkte haften müssen. Dies geht aus Gerichtsdokumenten hervor.

USA: Rechter-Terrorist rast mit Auto in Gegendemonstranten – Eine Frau tot, 30 Menschen verletzt
Bei der Rassistenkundgebung in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia im August 2017 war ein Rechtsextremist mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten gerast und hatte die 32-jährige Heather Heyer getötet. Er verletzte außerdem noch 30 weitere Menschen. Da sich der damalige US-Präsident Donald Trump seinerzeit nicht eindeutig von den Rechtsextremen distanzierte, machte der Fall weltweit Schlagzeilen. Trump sprach von „einigen sehr feinen Menschen auf beiden Seiten“.
Neun Personen, die bei der Kundgebung körperliche und oder emotionale Verletzungen erlitten haben, hatten die Klage eingereicht. Es gehören sowohl fünf rechte Organisatoren als auch mehrere Einzelpersonen zu den Beklagten. Auch der Fahrer des Fahrzeuges, welcher bereits eine lebenslange Haftstrafe für den Tod der Frau verbüßt, soll laut dem Urteil Schadensersatz in Millionenhöhe zahlen.
US-Medien: Geschworene lassen sich viel Zeit für ein Urteil im Zivilprozess
Nachdem der vierwöchige Prozess sein Ende gefunden hatte, begannen die Geschworenen am Freitag (19.11.2021) damit, sich zu beraten, wie US-Medien berichten. Das gefällte Urteil im Zivilverfahren sende die klare Botschaft, „dass die Gesetzte dieses Landes die Anwendung von Gewalt nicht tolerieren, um ethnische und religiöse Minderheiten ihres Grundrechtes zu berauben (…), als freie und gleichberechtigte Bürger zu leben“, teilten die Anwälte der Kläger nach der Urteilsverkündung mit. (Lukas Zigo/dpa)