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Nato muss mitten in der Krise die Stoltenberg-Nachfolge klären – wird es eine Frau?

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Von: Franziska Schwarz

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Stoltenberg-Nachfolge: Das Nato-Logo auf einer Soldatenjacke
Das Nato-Logo auf einer Soldatenjacke: Das Verteidigungsbündnis sucht einen neuen Generalsekretär. ©  BildFunkMV/Imago

Die Nato muss sich um die Nachfolge ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg kümmern. Die Spekulationen laufen heiß.

Brüssel/Frankfurt – Der Zeitpunkt scheint ungünstig. Doch trotz des Ukraine-Kriegs muss sich die Nato um die Nachfolge ihres Generalsekretärs kümmern: Amtsinhaber Jens Stoltenberg bekräftigte, dass er im Oktober 2023 aufhören werde. Als mögliche Nachfolgerinnen werden auch eine Reihe von Frauen gehandelt.

Ein Brüssel-Korrespondent der Deutschen Welle (DW) listete Frauen auf, um die spekuliert wird:

Die erste Frau in diesem Amt wäre „hoch willkommen“, schreibt die DW., und dass knapp die Hälfte der 30 eine Kandidatin oder einen Kandidaten „diskret“ ins Spiel gebracht hätten. Die USA als wichtiges Bündnisland gäben am Ende jedoch den „Ausschlag“, schätzt man beim deutschen Auslandsrunkfunk DW – und dass etwa ein Kandidat aus der Türkei aktuell „undenkbar“ wäre.

Grund sei die derzeitige Blockadehaltung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan beim Nato-Beitritt. Ebenso sei es schwer vorstellbar, dass die Türkei umgekehrt einem Kandidaten oder eine Kandidatin aus Finnland zustimmen würde.

Nato-Generalsekretär oder -Sekretärin: Das sind die Aufgaben

Der Generalsekretär (oder die Generalsekretärin) sitzt dem Nordatlantikrat vor und leitet das Generalsekretariat mit dem Internationalen Stab. Er oder sie vertritt das westliche Verteidigungsbündnis nach außen, gegenüber Regierungen und den Medien. Militärische Befehlsgewalt oder politische Entscheidungsbefugnisse sieht das Amt nicht vor.

Er oder sie sollte zuvor Staats- oder Regierungschef:in gewesen sein (Wortlaut auf nato.int: „senior political figure“). Die Amtsperiode beträgt vier Jahre. Der Kandidat oder die Kandidatin muss einstimmig von allen Mitgliedstaaten berufen werden; andernfalls bleibt das Amt unbesetzt. Am Ende der Amtszeit kann er oder sie gebeten werden, das Amt weiter auszuüben.

Stoltenberg-Nachfolge: Erdogan-Kandidat laut Fachleuten unwahrscheinlich

Natürlich wird nicht nur um Frauen spekuliert. Als Kandidaten sind laut Welt am Sonntag auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez, der britische Verteidigungsminister Ben Wallace und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte im Gespräch. Nach seinem Ausscheiden habe Stoltenberg „gute Chancen“, Präsident der Weltbank zu werden, berichtete die Zeitung weiter.

Stoltenberg als Nato-Generalsekretär: Ukraine-Krieg, Afghanistan-Abzug, Taliban

Der Norweger Stoltenberg führte in fast neuen Jahren das westliche Militärbündnis durch verschiedene internationale Krisen und galt besonders unter dem Nato-Kritiker Donald Trump als Brückenbauer zwischen den europäischen Mitgliedstaaten und den USA.

In Stoltenbergs Amtszeit fiel nicht nur der russische Überfall auf die Ukraine, sondern auch der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan und die erneute Machtübernahme der radikal-islamistischen Taliban im August 2021. Im Jahr 2024 feiert die Nato ihr 75-jähriges Bestehen. (frs)

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