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„Goliath wankt“: Nato-General lobt Ukraine für taktische Brillanz 

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Von: Hannah Köllen

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Der Nato-General Rob Bauer sieht Moskau im Angriffskrieg gegen die Ukraine in immer mehr Schwierigkeiten. Für Bauer hat das zwei entscheidende Gründe.

Moskau/Kiew/München – Der Ukraine-Krieg dauert nun bereits beinahe 15 Monate an. Russland, das die Ukraine am 24. Februar 2022 überfiel, ging damals von einem schnellen Ende des Kriegs aus. Der Plan von Russlands Präsident Wladimir Putin sah vor, die Ukraine innerhalb von drei Tagen einzunehmen.

Dass die Ukraine sich so gut gegen den russischen Angriff verteidigen kann, hat laut Admiral Rob Bauer, dem Vorsitzenden des Nato-Militärausschusses, zwei Gründe. „Goliath wankt. Und das liegt daran, dass David unterstützt von 50 Nationen aus der ganzen Welt enorme Widerstandsfähigkeit und taktische Brillanz bewiesen hat“, sagte Bauer auf einer Sitzung des Militärausschusses des westlichen Militärbündnisses in Brüssel, wie ntv berichtet.

Admiral Rob Bauer, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses
Admiral Rob Bauer, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses: Zunehmende Schwierigkeiten Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine haben zwei Gründe. © IMAGO/Bart Maat

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Produktion von Rüstungsgütern nicht ausreichend

Mit der Bezeichnung Russlands als Goliath und der Ukraine als David spielt Bauer auf eine Bibel-Geschichte an. In der Geschichte wird der Riese Goliath vom kleinen Hirtenjungen David getötet.

Bauer verkündete in seiner Rede, dass der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, das Treffen abgesagt habe – Grund sei die angespannte Lage im Kriegsgebiet. Die Stabschefs der Mitgliedsstaaten wollten auf der gemeinsamen Sitzung zusammen über Entwürfe für neue regionale Verteidigungspläne beraten, berichtet ntv.

Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg war anwesend. Er betonte, dass er die Unterstützung aller Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten für die neuen Pläne beim Gipfeltreffen im Juli erwarte. Mit dem Ausbau der Produktion von Rüstungsgütern zeigte sich Stoltenberg noch nicht zufrieden. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber nicht so schnell, wie die gefährliche Welt, in der wir leben, erfordert“, sagte er, wie ntv berichtet.

Nato-Treffen: Carsten Breuer als neuer Generalinspekteur der Bundeswehr dabei

Zum ersten Mal dabei in seiner neuen Funktion als Generalinspekteur der Bundeswehr war Carsten Breuer. Er hatte das Amt im März von Eberhard Zorn übernommen.

Breuer berichtete von seinem Besuch in der Ukraine. „Die Voraussetzungen für eine umfassende Offensive waren in den letzten Wochen noch nicht gegeben“, sagte Breuer laut ntv-Angaben. Das liege unter anderem am wetterbedingten, schlechten Zustand des Bodens. „Mir ist in allen Gesprächen aber deutlich geworden, dass Planungen für die ukrainische Offensive laufen.“

In der stark umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut sind kürzlich Journalisten unter Beschuss geraten – ein 32-jähriger Kriegsreporter wurde in der Ostukraine getötet. (Hannah Köllen)

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