Zieht Putin im Ukraine-Krieg nun sein Luftwaffen-Ass? Experten warnen
Wie wird Russland reagieren, wenn die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive startet? Experten rechnen damit, dass Putin zumindest zum Teil auf Unterstützung von oben setzen wird.
München/Moskau – Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte es in den nächsten Wochen eng werden. Die Ukraine wird vermutlich bald mit ihrer Gegenoffensive starten. Der Kreml bereitete seine Bevölkerung bereits auf mögliche Konsequenzen vor. Um eine Niederlage im Ukraine-Krieg zu vermeiden, könnte Putin auf die Hilfe von oben setzen, denn Russland besitzt die zweitgrößte Luftwaffe der Welt. Und genau diese könnte jetzt zum Einsatz kommen.
Gegenoffensive der Ukraine: Setzt Putin nun auf seine Luftflotten?
Etwa 900 Kampfflugzeuge und 120 Bomber sollen sich laut der Newsweek unter Putins Kommando befinden. Anders ausgedrückt: Russlands Flotten-Reserve ist etwa zehnmal so groß wie die der Ukraine. Das erklärte Dale Buckner, CEO der internationalen Sicherheitsfirma Global Guardian, der Newsweek. „Russland hat ein fast überwältigendes Maß an Luftüberlegenheit, das es noch nicht in den Krieg eingebracht hat“, sagte er.

Besonders die Modelle Mikoyan Mig-35, Suchoi SU-35 und SU-57 könnten die Gegenoffensive dezimieren und die Ukraine vor eine Herausforderung stellen, wie Buckner erklärte. Die geleakten US-Dokumente deuteten bereits darauf hin, dass die ukrainische Flugabwehr Schwächen hat.
Vor der Gegenoffensive: Ukrainische Luftabwehr verschlechtert sich – Wie wird Putin reagieren?
Zusätzlich soll eine Analyse zeigen, dass die ukrainische Luftabwehr ihre eigenen Truppen verteidigen kann, allerdings nicht die Städte und Infrastruktur, sollte sich Putin zu einem Einsatz von Kampfflugzeugen entscheiden.
Die Analyse ist von Mark Cancian, leitender Berater am „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS), der mit Newsweek über Russlands Luftflotten sprach. Russland habe sich in der Luft bisher risikoavers verhalten. Er glaube nicht daran, dass Russland bald über den ukrainischen Himmel fliegen werde. Dennoch könne die Ukraine nicht jeden Marschflugkörper oder jede Drohne abschießen, „da den Ukrainern die Raketen ausgehen“, erklärte er.
„Wenn die Ukrainer längerfristig nicht mehr Luftverteidigungsressourcen bekommen, dann denke ich, dass die Russen allmählich ihre Luftüberlegenheit nutzen und einen zunehmenden Vorteil erlangen können“, sagte Cancian. Sollte sich die Lage der ukrainischen Luftverteidigung verschlechtern, rechne er damit, dass Russland aggressiver wird. Dale Buckner hält ein Einschreiten Russlands mit Flugzeugen für möglich, wenn die Ukraine „verwundbarer“ ist. Dann glaube er, dass Russland einen Teil einsetzen werde. (vk)
Erst im April beriet die Nato auf Ramstein über Militärhilfen für die Ukraine. Es wurde auch über die Lieferung von Kampfjets gesprochen.