Nachwahl in New Mexico: Rückenwind für US-Präsident Biden

Eine Demokratin gewinnt die Nachwahl für das US-Repräsentantenhaus in New Mexico - deutlich. Das macht der Demokratischen Partei Hoffnung für die Halbzeitwahlen im nächten Jahr.
Nur äußerst knapp ist es der Demokratischen Partei um Joe Biden im vergangenen Jahr gelungen, Mehrheiten in beiden Kammern des US-Kongresses zu ergattern. Entsprechend groß ist nun die Sorge, bei den Halbzeitwahlen im kommenden Jahr Sitze im Senat oder im Repräsentantenhaus – und somit womöglich die Mehrheit – zu verlieren. Eine Nachwahl im Bundesstaat New Mexico gibt der politischen Linken in den USA nun Rückenwind: Mit deutlicher Mehrheit konnte sich dort am Dienstag die demokratische Kandidatin Melanie Stansbury im 1. Kongresswahldistrikt rund um die Großstadt Albuquerque durchsetzen.
Die 42-Jährige erhielt 60,3 Prozent der Stimmen, ihr republikanischer Kontrahent Mark Moores 35,7 Prozent. Die Nachwahl war nötig geworden, weil die bisherige Abgeordnete des Distrikts, die Demokratin Deb Haaland, von Präsident Biden Anfang des Jahres zur Innenministerin berufen worden war. Haaland ist die erste indigene Bundesministerin der USA. New Mexicos erster Kongresswahldistrikt hat einen großen Anteil an Latinowähler:innen und ist seit 2008 in demokratischer Hand. Insofern hatten politische Beobachter:innen Stansburys Wahlsieg erwartet.
Wichtiger Stimmungstest
Jedoch gewann die Umweltpolitikerin den Wahlbezirk mit einem deutlich größeren Vorsprung als im vergangenen Jahr Haaland: Statt wie diese damals mit 16,4 Prozentpunkten lag Stansbury nun 24,6 Prozentpunkte vor ihrem konservativen Gegner, der die Themen Kriminalität und Sicherheit in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gerückt hatte.
Den US-Demokrat:innen dürfte das Ergebnis daher Mut machen – gelten die ersten Nachwahlen nach Präsidentschaftswahlen doch traditionell als Stimmungstest für das amtierende Staatsoberhaupt. Die „New York Times“ bewertet das aus New Mexico gemeldete Wahlergebnis dementsprechend als „frühen Vertrauensbeweis für das demokratisch kontrollierte Weiße Haus“.