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Russischer Frachter aus Syrien sorgt für Fragen

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Von: Bedrettin Bölükbasi

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Russischer Soldat
Ein Soldat der russischen Nationalgarde (Rosgvardia) fährt auf einem gepanzerten Mannschaftstransporter in der Region Luhansk. © Evgeny Biyatov / Imago Images

Unter dem Schutz der russischen Flotte bewegt sich ein angeblich ziviles Schiff von Syrien nach Russland. Sind neue Waffen für den Ukraine-Krieg an Bord?

Moskau/Damaskus – Besonders im Osten der Ukraine werden die Zusammenstöße zwischen russischen und ukrainischen Soldaten immer heftiger. Um seinen Angriffskrieg fortführen zu können, benötigt Kreml-Chef Wladimir Putin dringend Waffennachschub für seine Truppen. Ein mysteriöser Frachter aus Syrien wirft nun Fragen bei Militärexperten auf. Er könnte tatsächlich Waffen für den Ukraine-Krieg transportieren.

Ukraine-Krieg: Russischer Frachter transportiert offenbar Waffen von Syrien nach Russland

Bei dem Frachter handelt es sich um das zivile Schiff Sparta IV, der am vergangenen Freitag (3. März) in der syrischen Hafenstadt Tartus beladen wurde. Nun fährt der Frachter in Richtung Russland, wie die Daten der Schiffstracking-Website MarineTraffic zeigen. Tartus ist dabei eines der wichtigsten Stützpunkte Moskaus in Syrien. Das Regime von Baschar al-Assad hatte den Hafen 2017 an Putin überlassen - und das für 49 Jahre.

Seitdem ankern dort russische Kriegsschiffe, die nun auch Sparta IV begleiten. Die russische Flotte schützte den Frachter auf dem Weg nach Russland. Am Sonntag (6. März) wurde das Schiff im Bosporus gesichtet und fotografiert. Derzeit befindet sich der Frachter schon im Schwarzen Meer. Eigentlich hat die Türkei den Bosporus für militärische Schiffe gesperrt. Allerdings ist Sparta IV als ziviles Handelsschiff registriert.

Ukraine-Krieg: Russischer Frachter bringt Putins Soldaten neue Waffen aus Syrien

Dem Militäranalysten H.I. Sutton zufolge ist die Fracht an Bord des Schiffes jedoch alles andere als zivil. Im Nachrichtenportal Naval News schrieb der Experte, das Schiff transportiere militärische Ausrüstung, einschließlich gepanzerte Fahrzeuge, für Russlands Krieg in der Ukraine. Der Tiefgang von 6,2 Metern bei der Fahrt durch den Bosporus deute auf eine schwere Last, erklärte der Analyst in seinem Bericht.

Der Zielort ist offenbar der Hafen von Noworossiysk, der bei der Invasion der Ukraine logistisch eine wichtige Rolle spiele. Sie liegt nur wenige Kilometer von der Kertsch-Brücke zur Krim entfernt. Sutton betonte auch, dass das Schiff bereits zuvor Waffen zwischen Russland und Syrien transportiert habe. Im August 2022 habe der verwandte Frachter Sparta II sogar ein S-300-Luftabwehrsystem befördert. Alle Informationen deuten darauf, dass das angebliche Handelsschiff erneut Waffen nach Russland schleppt. (bb)

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