Ukraine nimmt „erschöpfte“ Wagner-Gruppen ins Visier
Die Wagner-Gruppe muss sich auf eine Gegenoffensive der Ukraine gefasst machen. Indes häufen sich Berichte, dass die Truppe abgezogen werden könnte.
Bachmut - Monatelang haben Soldaten der Wagner-Gruppe unzählige Ukrainer im Krieg getötet. Nun will sich Kiew offenbar rächen: Wolodomyr Selenskyjs Land nimmt Berichten zufolge nun die paramilitärische Söldnertruppe von Jewgeni Prigoschin ins Visier. Laut Oleksandr Syrskyj, Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, wird es in Bachmut bald zu einer Gegenoffensive gegen die „erschöpften“ Streitkräfte kommen.
Bachmut wird seit vergangenem Sommer in dem 13-monatigen Krieg von ukrainischen und russischen Truppen sowie von Söldnern der paramilitärischen Wagner-Gruppe überschwemmt. Berichten zufolge sind die Soldaten an den Frontlinien dort einem höheren Todesrisiko ausgesetzt als in anderen Regionen. Russland hat auch deshalb immer mehr Verluste im Kampf gegen Kiew zu verzeichnen.
Ukraine nimmt „erschöpfte“ Wagner-Gruppen ins Visier
„Der Aggressor hat die Hoffnung nicht aufgegeben, Bachmut trotz der Verluste an Personal und Ausrüstung um jeden Preis einzunehmen“, sagte Syrskyj laut der Moscow Times, einer unabhängigen englischsprachigen Publikation mit Sitz in Amsterdam. „Russlands Hauptkampftruppe an dieser Front ist die Söldnergruppe Wagner. Sie sparen nichts aus, verlieren erheblich an Stärke und sind erschöpft. Sehr bald werden wir diese Gelegenheit nutzen, so wie wir es bei Kiew, Charkiw, Balaklija und Kupjansk getan haben.“
Wagner, ein privates Militärunternehmen, das von Jewgeni Prigoschin, einem russischen Oligarchen und langjährigen Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin, geleitet wird, könnte seine Beteiligung an der Schlacht um Bachmut noch einmal überdenken, heißt es.

Prigoschin und Wagner haben Auseinandersetzungen mit Russland
Prigoschin, Chef der berüchtigten Wagner-Gruppe, hatte zahlreiche öffentliche Auseinandersetzungen mit russischen Militärs. Immer wieder nutzte der Multimillionär nutzte Telegram und andere Mittel, um das russische Verteidigungsministerium zu beschimpfen und es zu beschuldigen, seinen Soldaten die Munition und andere Lieferungen zu entziehen.
Nun gibt es Berichte darüber, dass Prigoschin seine Söldner aus der Ukraine abziehen könnte. Der Wagner-Chef könnte seine Truppen nach Afrika verlegen, heißt es. Experten sind sich einig, dass die Aktivitäten der russischen Wagner-Gruppe in mehreren afrikanischen Ländern ein offenes Geheimnis sind. Insbesondere seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat Afrika für Russland an strategischer Bedeutung gewonnen. (mse)