Markus Söder befürchtet Bildung von „Corona-Mob oder einer Art Corona-RAF“ in Deutschland
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt vor einer Extremisierung in der Bevölkerung. Er spricht von Terrorgruppen, die sich bilden könnten und nennt „eine Art Corona-RAF“.
- Der Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. hat die Welt und Deutschland erschüttert.
- Markus Söder sieht die Möglichkeit, dass sich Terrorgruppen nach dem Vorbild aus den USA bilden könnten.
- Die verschwörungstheoretische Szene der Corona-Leugner sieht er als besondere Gefahr.
München – Nach den chaotischen Ereignissen in Washington D.C., die zu einem Sturm auf das Kapitol und fünf Toten führte, nimmt auch die Sorge in Deutschland vor einer Radikalisierung mancher Bevölkerungsgruppen zu. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat bereits die Polizeipräsenz am Reichstag verstärkt. Auch Markus Söder befürchtet, das unter anderem Corona-Leugner sich zu extremistischen Bewegungen vereinen könnten.

Es bestehe die Gefahr, dass sich aus dem Umfeld der AfD heraus „in Deutschland ein Corona-Mob oder eine Art Corona-RAF bilden könnte, die zunehmend aggressiver und sogar gewalttätig werden könnte“, sagte der CSU-Vorsitzende Söder der „Welt am Sonntag“.
Markus Söder (CSU) warnt vor Extremisierung – „sektenähnliche Bewegung der Querdenker“
„Aus bösen Gedanken werden böse Worte und irgendwann auch böse Taten. Deswegen müssen wir auch in Deutschland nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen für die demokratischen Institutionen verbessern, sondern grundlegend die sektenähnliche Bewegung der ‚Querdenker‘ und anderer vergleichbarer Gruppierungen in den Blick nehmen“, forderte Markus Söder. Mit Blick auf die versuchte Stürmung des Reichstages im August sieht Söder Verantwortung dafür beim Verfassungsschutz.
Auch die Terrorgefahr sieht Söder. Aus Bewegungen wie den Querdenkern könnten sich kleine Protestgruppen kristallisieren, „die am Ende einen radikalen Kern bilden, der zu einer Terrorzelle werden kann“, so Söder gegenüber der „Welt am Sonntag“. Rechtsextreme Netzwerke mit gewaltsamer Ausrichtung gibt es leider schon zu viele.“
Bereits vergangenen Freitag (08.01.2021) warnte Markus Söder vor einer Extremisierung der Querdenker-Bewegung. Was im und vor dem Kapitol in Washington D.C. vorgefallen ist, sei „nicht weit weg“. (Sebastian Richter)