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Strack-Zimmermann über Merz: „Treibts ein Naziprinz zu wild, wird der Flugzwerg plötzlich mild“

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Von: Katja Thorwarth

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Närrin und FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann hatte es in der Bütt auf CDU-Chef Friedrich Merz abgesehen.
Närrin und FDP-Politikerin Agnes Strack-Zimmermann hatte es in der Bütt auf CDU-Chef Friedrich Merz abgesehen. © Rolf Vennenbernd/dpa

In der Aachener Karnevalsbütt kommt FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann zu Wort. Und die nimmt sich CDU-Chef Merz vor.

Aachen - Alljährlich zur Faschingszeit verleiht der Aachener Karnevalsverein den „Orden wider den tierischen Ernst“. Der ging in diesem Jahr an die grüne Außenministerin Annalena Baerbock - mehr Aufmerksamkeit mit ihrer Rede konnte aber Närrin und Düsseldorferin Agnes Strack-Zimmermann für sich verbuchen. Die FDP-Verteidigungspolitikerin, die sich als Vampirin kostümiert an einer Stelle als „von Kopf bis Fuß ganz formidabel, ohne Zweifel ministrabel, in jeder Talkshow ein Gewinn, weil ich die Allergeilste bin“ definierte, teilte an anderer gegen CDU-Chef Friedrich Merz aus.

Merz saß selbst neben Hendrik Wüst, CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, im Publikum, und ihm war anzusehen, dass ihn die Rede Strack-Zimmermanns nicht so recht zu erheitern vermochte. „Schnell ins Sauerland, zum Flugzwerg aus dem Mittelstand“, begann die FDP-Frau ihre Einlage über denjenigen, den „zweimal keiner haben“ wollte. Kamera auf Merz: Dem gefroren die Gesichtszüge. Auf Wüsts Gesicht hingegen zeichnete sich ein Lächeln ab.

Aachener Bütt: Strack-Zimmermann spricht von Merz als „Flugzwerg“

„Noch so ein alter weißer Mann, der glaubt, dass er es besser kann“, legte sie nach, und verwies auf Merz als einen, der den Fortgang der Adenauerzeit betrauere. „Wer vor Krieg geflohen ist, verhöhnt er als ‚Sozialtourist‘“, referierte sie mit Fingerzeig, während Friedrich Merz den Blick starr geradeaus richtete. „Heißt ein Junge Ali und nicht Sascha, beschimpft er ihn als Grundschulpascha“, brachte ihr zwar weniger Lacher, weil den anwesenden Narren vermutlich das Lachen im Halse stecken blieb. Dafür erhielt sie Szenenapplaus.

„Und alle Klimaaktivisten sind für ihn nur noch Terroristen“, goutierte immerhin Wüst mit einem Lächeln, während Merz den Kopf schüttelte. Betretene Stille hingegen erntete Strack-Zimmermann mit ihrem Verweis auf Merz‘ Umgang mit dem „Naziprinzen“, gemeint hier wohl der Frankfurter „Prinz“ Reuß von den Reichsbürgern. „Doch treibts ein Naziprinz zu wild, dann wird der Flugzwerg plötzlich mild - beherzt er auf die Schwachen drischt, weil er so gern im Trüben fischt“, sprachs, um Friedrich Merz final noch an das C im Namen seiner Partei zu erinnern, das eigentlich christliche Werte und ergo Humanismus impliziert. „Gerade die, die christlich selbst sich wähnen, sollten sich für ihn was schämen“, womit sie schloss und sich Musik untermalt („Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle“) vom Publikum feiern lies.

Die Kamera versäumte es an dieser Stelle, weitere Reaktionen von Friedrich Merz einzufangen. (ktho)

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