Die Stiftung half 2021 mithilfe einer verdeckten Geschäftstätigkeit bei der durch mögliche US-Sanktionen gefährdeten Fertigstellung der Pipeline, welche bis auf Weiteres wegen des Ukraine-Kriegs nicht in Betrieb genommen wird. Laut Medienberichten soll das Pipelineunternehmen Nord Stream 2 AG bei der Gründung der Stiftung starken Einfluss auf die Schweriner Landesregierung genommen haben.
Druck auf Schwesig, die eine Regierung mit der Linken führt, kommt vor allem von CDU und Grünen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde im Oktober 2021 gewählt. Bis dahin regierte in Schwerin eine Koalition aus SPD und CDU. Schwesig verkündete nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 28. Februar einen Wandel in der Politik gegenüber Russland. Auch sprach sie sich für die Auflösung der Stiftung aus.
Die CDU im Nordosten forderte indes weitere Aufklärung über den Verein Deutsch-Russische Partnerschaft unter dem Vorsitz des ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten und Schwesig-Vorgängers Erwin Sellering. „Das Mindeste wäre es, der Verein würde im Sinne der Transparenz seine Bücher offenlegen“, erklärte Generalsekretär Daniel Peters am Donnerstag.
Einen Bericht, der Verein solle in diesem Jahr weitere Landesmittel erhalten, hatte die Staatskanzlei am Mittwoch zurückgewiesen. Ihren Angaben zufolge wurden von einer im Jahr 2019 bewilligten sogenannten Anschubfinanzierung von insgesamt 600.000 Euro bislang 250.000 Euro ausgezahlt. Die Restsumme von 350.000 Euro solle nicht abgerufen werden, hieß es. (ktho/afp)