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Macron und von der Leyen in China: Friedenslösung für Ukraine gesucht

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Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen vor ihrer Reise nach China.
Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen vor ihrer Reise nach China. © Gao Jing/XinHua/dpa

Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen sind China gereist, um mit Xi Jinping über mögliche Wege aus dem Krieg in der Ukraine zu sprechen. Peking hält im Konflikt zu Moskau.

Peking - Der andauernde Ukraine-Krieg bringt den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und die europäische Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach China. Peking spielt aus der Sicht von Macron „eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Frieden“ im Ukraine-Krieg. In bilateralen Gesprächen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping lotete Macron am Donnerstag in Peking aus, ob China dafür seinen Einfluss auf seinen „strategischen Partner“ Russland nutzen würde.

Anschließend stand eine Dreierrunde mit von der Leyen auf dem Programm. Macron wollte nach eigenen Angaben versuchen, „China hinsichtlich einer gemeinsamen Verantwortung für Frieden und Stabilität einzubinden“.

Macron und von der Leyen in China: Peking soll Rolle bei Beendigung des Kriegs spielen

Aus Macrons Sicht könnte China wegen seiner engen Beziehungen zu Russland eine größere Rolle zur Beendigung des Ukraine-Konflikts übernehmen. China habe die Einhaltung der UN-Charta bekräftigt, wozu auch territoriale Integrität und Souveränität einzelner Länder gehörten. „Diese zu verteidigen, bedeutet, auch zusammen voranzugehen und zu versuchen, einen Pfad zum Frieden zu finden“, hob Macron in einer Rede am Vorabend in der französischen Botschaft hervor. Bisher hat China allerdings keine Initiative erkennen lassen, sich dahingehend stärker einzubringen oder auf Russland einzuwirken.

Macron verwies auf das im Februar vorgelegte umstrittene chinesische Positionspapier zum Ukraine-Konflikt: „Stimmen wir damit in Gänze überein? Nein, aber es ist interessant“, sagte Macron. Dies zeige Chinas „Bereitschaft, sich darauf einzulassen, den Konflikt zu lösen“. Das Zwölf-Punkte-Dokument ruft zu einem Waffenstillstand und einer Wiederaufnahme von Verhandlungen auf. Es war international allerdings kritisch aufgenommen worden, weil es keine Initiative zur Lösung des Konflikts erkennen ließ, die Invasion nicht verurteilte und mit Kritik am Westen eher die russische Argumentation wiedergab.

Macron und von der Leyen in China: Xi hält im Krieg zu Putin

Seit dem Einmarsch in die Ukraine vor gut einem Jahr gibt China Präsident Wladimir Putin politisch Rückendeckung. Der Schulterschluss spiegelt auch die geostrategische Rivalität mit den USA wider. Die USA und die Nato werden von Peking als Hauptschuldige des Konflikts dargestellt. Während Xi Jinping vor zwei Wochen in Moskau mit Putin zusammengetroffen war, gab es seit Beginn des Krieges nicht einmal ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Chinas Botschafter in Brüssel, Fu Cong, nannte der New York Times als Grund, dass Xi Jinping „sehr beschäftigt“ sei, so das Blatt.

Nicht nur Chinas Unterstützung für Putin, sondern auch andere Probleme haben die Beziehungen auf einen Tiefpunkt fallen lassen: Es gibt Differenzen über eine Schieflage in den Handelsbeziehungen, Menschenrechtsverletzungen, Chinas Territorialansprüche und die Drohungen gegen das demokratische Taiwan. Vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen mit der allzu großen Abhängigkeit von Russland wachsen auch die Sorgen über die Gefahren in der weit verzweigten wirtschaftlichen Kooperation mit der zweitgrößten Volkswirtschaft. (dpa)

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