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Maaßens Werteunion attackiert CDU: „Das Tor zu ihrer Selbstzerstörung“ aufgestoßen

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Von: Katja Thorwarth

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Hans-Georg Maaßen bei der CDU in Berlin
Ex-Bundesverfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen steht in der Kritik. © IMAGO

Am Donnerstag will sich Maaßen bezüglich eines drohenden Parteiausschlussverfahrens der CDU erklären. Parallel erhält er vielfach Unterstützung von rechts.

Berlin/Frankfurt – Auf Twitter zeigte sich der Vorsitzende der Werteunion und wegen rechter Sprüche in Verruf geratene Hans-Georg Maaßen voller Dankbarkeit: „Liebe Freunde, ich danke Euch herzlich für Eure vielen E-Mails, Leserbriefe, Euren Zuspruch und Unterstützung. Die seit Wochen laufende Schmutzkampagne gegen mich zeigt, dass wir alles richtig machen. Nur Gegenwind gibt unserer Sache Auftrieb! Ich freue mich darauf! Liebe Grüße.“

Dafür erntete der von der CDU nicht mehr erwünschte Politiker immerhin fast 14.000 Likes und vielfach Zuspruch insbesondere vonseiten der konservativen Blase, die den rechten Rand mit abdeckt. Dieter Stein von der nach rechts offenen Jungen Freiheit etwa twitterte eine Unterschriftenkampagne „Solidarität mit Hans-Georg Maaßen – Nein zum CDU-Ausschluß!“, und Kolumnist Henryk M. Broder wunderte sich gar in der Welt über die „schrille“ Anti-Maaßen-Empörung.

CDU-Ausschluss von Maaßen: Erklärung am Donnerstag erwartet

All dieser Zuspruch dürfte ihm in Bezug auf ein drohendes Parteiausschlussverfahren wenig nützen. So rechnet beispielsweise der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, fest mit dem Start eines Ausschlussverfahrens der CDU gegen den umstrittenen Ex-Bundesverfassungsschutzchef. Maaßen habe mit seinen jüngsten Äußerungen eine Grenze überschritten, die nicht mehr zu rechtfertigen sei, sagte der CDU-Politiker am Dienstag (7. Februar) in Berlin. Der CDU-Bundesvorstand werde nach seiner Einschätzung bereits am kommenden Montag den Start eines Ausschlussverfahrens beschließen. Danach hätten sich dann Parteigerichte mit dem Fall zu befassen.

Maaßen hatte mit Aussagen über eine „grün-rote Rassenlehre“, nach der „Weiße eine minderwertige Rasse“ seien, für Aufregung selbst in den parteipolitisch eigenen Reihen gesorgt. Auch hatte er „Politiker und Haltungsjournalisten“ für „Rassismus“ verantwortlich gemacht, der angeblich „gegen die einheimischen Deutschen betrieben“ werde.

Maaßen will sich bis Donnerstag der CDU erklären

Der Werteunion-Chef selbst will sich nach Angaben seines Vereins schriftlich gegenüber der CDU erklären. Demnach wolle er - wie von der CDU gefordert - bis Donnerstag eine Stellungnahme abgeben. Zunächst hatte das CDU-Präsidium Maaßen eine Frist bis Sonntagmittag gesetzt, aus der Partei auszutreten. Die hatte Maaßen verstreichen lassen.

Parallel macht die Werteunion, die sich auf Twitter als „kleines gallisches Dorf“ inszeniert, Stimmung gegen die CDU. Die sei dabei, „das Tor zu ihrer Selbstzerstörung aufzustoßen“, heißt es etwa in einem Tweet, der jedoch nicht unkommentiert bleibt: „Die WU (Werteunion, Anm. d. Redaktion) ist schon eine der Gruppierungen, die am meisten zündelt, um die Union zu zerstören“, antwortete ein Rechtsanwalt und ergänzte: „Hat aber bald ein Ende. Eigentlich schon seit Otte, spätestens aber seit Maaßen ist klar, dass die WU sich inhaltlich auf AFDeppen-Linie befindet.“ (ktho)

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