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Nato-Einsatz über der Ostsee: Deutsche Luftwaffe fängt vier russische Flugzeuge ab

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Von: Tobias Utz

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Immer wieder fangen sogenannte Alarmrotten russische Flugzeuge im Nato-Luftraum ab. Dieses Mal musste die Deutsche Luftwaffe eingreifen. Was steckt dahinter?

Rostock/Tallinn – Über der Ostsee gibt es seit geraumer Zeit unangemeldeten Flugverkehr, oftmals russischer Flugzeuge. Neuestes Beispiel: Am Freitag (17. März) hat die deutsche Luftwaffe gemeinsam mit der britischen Luftwaffe insgesamt vier Flugzeuge aus Russland abgefangen.

„Viel los über der Ostsee. Heute hat die Alarmrotte gleich vier russische Flugzeuge abgefangen“, teilte die Luftwaffe auf Twitter mit. Die Flugzeuge seien nahe Estland aufgefallen. Demnach hätten die Eurofighter der deutschen Luftwaffe zunächst ein russisches Flugzeug des Typs „TU-134“ abgefangen, anschließend seien zwei Maschinen vom Typ „SU-27“ und anschließend ein Flugzeug vom Typ „AN-12“ erkannt worden.

Eindringen in Nato-Luftraum: Russische Flugzeuge von Eurofightern abgefangen

Laut Angaben der deutschen Luftwaffe hätten die Flugzeuge nicht auf Funkkontakt reagiert. Anschließend seien sie aus dem Nato-Luftraum begleitet worden. Die Eurofighter aus Deutschland und Großbritannien kehrten danach zur „Ämari Air Base“, dem Flughafen in Ämari im Norden Estlands zurück.

Eurofighter
Deutsche Eurofighter bei einer Militärübung. © ETfoto / Panthermedia / Imago Images

Bereits am Dienstag (14. März) hatten die deutsche und britische Luftwaffe in einer koordinierten Aktion zwei russische Flugzeuge abgefangen. Auch in diesem Fall gab es im Vorfeld keinerlei Anfrage zur Flugerlaubnis im Nato-Luftraum. Es handelte sich um ein Luftbetankungsflugzeug und ein Regionalverkehrsflugzeug.

Außergewöhnlicher Zwischenfall oder gezielte Provokation Russlands?

Solche Abfangeinsätze werden von Alarmrotten der Nato durchgeführt: Dabei handelt es sich um zwei bis drei Abfangjäger oder Jagdflugzeuge, welche den Luftraum über den Nato-Staaten beschützen sollen.

Dass Alarmrotten aufsteigen, ist keinesfalls eine Seltenheit, wie ein Sprecher der Deutschen Luftwaffe dem ZDF bereits im Februar erklärte. Es komme im Durchschnitt alle ein bis zwei Wochen zu einem Einsatz, also eine mittlere zweistellige Zahl an Einsätzen pro Jahr, sagte er dem öffentlich-rechtlichen Sender.

Einsätze von Alarmrotten werden von Paulsberg bei Uedem, nahe der niederländischen Grenze, aus überwacht. Dort ist das „Nationale Lage- und Führungszentrum für Sicherheit im Luftraum“ – kurz: „NLFZ SiLuRa“ – ansässig. Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 wird es betrieben. (tu)

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