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LGBTQ-Protestierende attackieren Anti-Trans Aktivistin: „Habe große Angst um diesen Ort“

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Von: Bona Hyun

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Protestierende halten ein Transgender-Schild hoch
LGBTQ-Protestierende versuchten den Auftritt der kontroversen Aktivistin Posie Parker mit Buhrufen zu verhindern. © Beata Zawrzel/imago

Wütende LGBTQ-Aktivisten und Aktivistinnen verhinderten den Auftritt der kontroversen Posie Parker. Diese brach daraufhin ihre Neuseeland-Tour ab.

Neuseeland – Mit Buhrufen und massiven Proteste empfingen Tausende Neuseeländer:innen Aktivistin Kellie-Jay Keen-Minshull. Die umstrittene Aktivistin wollte ihre anti-Transgender Ideologien in Auckland verbreiten. Doch wütende Neuseeländer:innen, die sich für die Rechte der Transgender-Community einsetzen, verhinderten dies. Keen-Minshull, auch als Posie Parker bekannt, kam gar nicht mal zu Wort. Während ihres geplanten Auftritts wurde sie sogar mit Tomatensaft übergossen.

Lautstarke Proteste von LGBTQ-Community: Anti-Trans Aktivisten bricht Neuseeland-Tour ab

In einer Erklärung vom Samstag teilte Let Women Speak NZ, einer Gruppe, die in Verbindung mit Keen-Minshulls Veranstaltungen steht, mit, dass die geplante Veranstaltung in Wellington auf Anraten von Keen-Minshulls Sicherheitsteam „abgesagt“ worden sei. Örtliche Medien berichteten, dass sie vom internationalen Flughafen Auckland aus einen Flug ins Ausland gebucht habe. Keen-Minshull sagte nachträglich per Livestream, als sie Australien verließ. „Ich habe große Angst um diesen Ort.“

„Soll keinen Fuß in Neuseeland setzen“ – Politiker verurteilt kontroverse Aktivistin auf Schärfste

LGBTQ+–Aktivist:innen hatten sich laut dem britischen Guardian darauf vorbereitet, Keen-Minshull die Einreise nach Neuseeland zu verweigern. Sie stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar, heißt es. Der Oberste Gerichtshof hatte sich mit dem Fall befasst, aber keinen Weg gesehen, einen Bann auszusprechen. „Ich verurteile ihre aufrührerischen, abscheulichen und unrichtigen Weltanschauungen“, sagte Neuseelands Einwanderungsminister Minister Wood (Labour Party).

„Wie viele Neuseeländer würde ich es vorziehen, wenn Kellie-Jay Keen-Minshull niemals einen Fuß in Neuseeland setzen würde. Ich finde viele ihrer Ansichten abstoßend und bin besorgt über die Art und Weise, wie sie einige der abscheulichsten Menschen und Gruppen, einschließlich weißer Rassisten, umwirbt“, zitierte der Guardian Wood. Er habe sich jedoch mit der Einwanderungsbehörde beraten und sei zu dem Schluss gekommen, dass der Fall „nicht die Schwelle für ein Eingreifen des Ministers erreicht.“

Proteste der LBGTQ-Community in Neuseeland nehmen überhand

Die Proteste und Gegenproteste am Samstag waren laut dem Guardian gewalttätig und chaotisch. Die Co-Vorsitzende der Grünen, Marama Davidson, die für die Rechte von Transsexuellen demonstrierte, wurde an einem Fußgängerüberweg von einem Motorrad angefahren. Ein Konvoi von Motorradfahrern und Motorradfahrerinnen waren zu der Demonstration zur Unterstützung von Keen-Minshull erschienen.

Davidson musste nach dem Vorfall ärztlich behandelt werden, wurde aber nicht ins Krankenhaus eingeliefert. Die Partei bestätigte am Samstag, dass Davidson den Vorfall bei der Polizei gemeldet hatte, und erklärte: „Es scheint, dass ein Motorradfahrer an einem Fußgängerüberweg nicht angehalten hat und Marama zu Boden gestoßen wurde“.

Anti-Transgender Aktivistin war zuvor in Australien: „Nazis sind nicht wilkommen“

Keen-Minshulls Auftritt in Neuseeland war schon vor ihrer Ankunft höchst umstritten. Bei einem früheren Auftritt in Australien wurde sie laut Medienberichten von rassistischen Aktivisten und Aktivistinnen besucht und unterstützt, die durch die Straßen zogen und wiederholt den Nazigruß zeigten. Die Aktivistin selbst behauptete gegenüber PinkNews, dass keiner der Neo-Nazis an ihrer Kundgebung teilnahm: „[Wir] setzen uns für Frauenrechte und die Sicherheit von Kindern ein. Nazis sind abscheulich. Kein rechtschaffener Mensch stellt sich auf die Seite von Nazis, sie haben absolut nichts mit Let Women Speak zu tun“, so Keen-Minshull.

Für den australischen Ministerpräsidenten Daniel Andrews ist allerdings klar, dass es sich um einen Angriff auf die LGBTQ-Community handelt: „Sie waren dort, um zu sagen, dass die Trans-Gemeinschaft keine Rechte, Sicherheit oder Würde verdient“, twitterte er. „Ich wünschte, ich müsste es nicht sagen, aber es ist klar: Nazis sind nicht willkommen.“ Ihre Ideologie sei es, Minderheiten zum Sündenbock zu machen, so Andrews. (bohy)

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