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Corona-Maßnahmen: FDP will Ende der Maskenpflicht für Bus und Bahn

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Von: Sandra Kathe

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Der FDP-Verkehrsminister will die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugzeugen aufheben. Gesundheitsexperten sprechen von „Frage der Vernunft“.

Berlin – Europaweit einheitlich und schnellstmöglich solle nach einer Forderung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Flughäfen sowie an Bord von Flugzeugen aufgehoben werden. Als Begründung nennt Wissing eine Entscheidung der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA sowie der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, die die verpflichtende EU-weite Maskenpflicht im Flugverkehr am Mittwoch (11. Mai) aufgehoben hatten. Eine Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Eindämmung der Corona-Pandemie, vor allem für Passagier:innen mit Krankheitssymptomen, gebe es jedoch weiterhin, hieß es in der Mitteilung der EU-Behörden.

Wissing dagegen hatte argumentiert: „Nachdem das verpflichtende Tragen von Masken in Flughäfen und an Bord von Flugzeugen von den europäischen Behörden nicht mehr empfohlen wird, besteht in Deutschland dringender Anpassungsbedarf“ und forderte die Maskenpflicht über den Flugverkehr hinaus auch in Bussen und Bahnen abzuschaffen. Vor allem bei Gesundheitsexperten stieß diese Forderung auf harsche Kritik.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing fordert die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr zu beenden. In Deutschland bestehe dringender Anpassungsbedarf.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing fordert die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr zu beenden und spricht von „dringender Anpassungsbedarf“ in Deutschland. (Archivfoto) © Bernd von Jutrczenka/dpa

Wissing fordert Abschaffung der Maskenpflicht: Gesundheitsexperten widersprechen

So erläuterte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gegenüber dem „Handelsblatt“, die Maskenpflicht solle „vorerst“ weiter gelten und sprach von einer „Frage der Vernunft“. „In Bussen und Bahnen herrscht häufig enges Gedränge und somit perfekte Bedingungen für das Virus“, sagte der Mediziner. Eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, in dem die Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen geregelt ist, lehnte der Grünen-Politiker ab. Die aktuelle Pandemie-Lage gebe dazu keinen Anlass. „Für einen sicheren Sommer brauchen wir den Basisschutz. Dazu gehört die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln“, bekräftigte Dahmen.

Mit der Entscheidung, die Maskenpflicht auf Flugzeugen nicht schnellstmöglich auslaufen zu lassen, steht Deutschland in Europa nicht allein: So hatte die irische Billigfluggesellschaft laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag (12. Mai) eine Liste von 15 europäischen Staaten veröffentlicht, die an einer Maskenpflicht in Flugzeugen festhalten. Darunter sind auch einige der wichtigsten europäischen Tourismus-Ziele: Spanien, Griechenland, Portugal und Italien halten wie Deutschland an der bisherigen Regelung fest. (ska mit dpa/AFP)

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