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Leipzig: Steinwürfe und brennende Barrikaden bei „Wir sind alle LinX“

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Von: Stefan Krieger

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Eine antifaschistische Demonstration in Leipzig beginnt friedlich. Das ändert sich im Laufe der Kundgebung.

Leipzig - Im Zuge einer Demonstration unter dem Motto „Wir sind alle LinX“ ist es am Samstag in Leipzig zu Ausschreitungen gekommen. Während des Aufzugs von der Innenstadt in den Leipziger Süden wurden immer wieder Gebäude mit Steinen beworfen. Nach seinem offiziellen Ende entzündeten Vermummte im Stadtteil Connewitz Barrikaden. Die Polizei fuhr Wasserwerfer auf, die wiederum mit Steinen beworfen wurden. Für die Demonstration war bundesweit mobilisiert worden.

Laut Polizei beteiligten sich in der Spitze bis zu 3500 Menschen an der Demonstration. Sie wurde von einem Kampagnenbündnis organisiert. Anlass war der Prozess gegen die Leipziger Studentin Lina E. und drei Mitangeklagte aus Leipzig und Berlin wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Attacken auf mutmaßliche Rechte. Es wurde unter anderem die sofortige Freilassung der Frau gefordert.

„Wir sind alle LinX“ - Demo begann friedlich

Die Demonstration begann zunächst friedlich, auch wenn es immer mal wieder zum Einsatz von Pyrotechnik kam. Als der Zug die Polizeidirektion Leipzig passierte, wurden dann aber Flaschen und Feuerwerkskörper gegen das Gebäude geworfen. Entlang der Demo-Route sammelten einzelne schwarz vermummte Personen Pflastersteine auf und schleuderten sie gegen die Scheiben mehrerer Bankgebäude; auch ein Haus mit Studentenappartements war Ziel, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Teilnehmer:innen an der „Wir sind alle LinX“-Demo in Leipzig.
Teilnehmer:innen an der „Wir sind alle LinX“-Demo in Leipzig. © Jan Woitas/dpa

Am späten Nachmittag wurde die Demonstration am Connewitzer Kreuz offiziell beendet. Wie eine Polizeisprecherin sagte, hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Eine Vielzahl von Teilnehmern und Teilnehmerinnen sei vermummt gewesen. Ein schwarzer Block innerhalb der Demonstration trug ein Transparent mit einer Drohung gegen den Chef des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ). „Bald ist er aus Dein Traum, dann liegst Du im Kofferraum“ war auf dem Stoffbanner hinter dem Namen des PTAZ-Chefs zu lesen.

„Wir sind alle LinX“: Großaufgebot der Polizei im Einsatz

Die Behörden konnten zunächst noch kein Fazit des Demonstrationstages ziehen. Am frühen Abend hatte sich das Geschehen in Connewitz nach Angaben der Polizei noch nicht beruhigt. Später wurde von offizieller Seite mitgeteilt, dass sieben Polizist:innen leicht verletzt worden seien. Die Behörden ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Androhung von Straftaten sowie Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.  (skr/dpa)

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