1. Startseite
  2. Politik

Landtagswahlen: Nach Schleswig-Holstein richten sich alle Blicke nach Düsseldorf

Erstellt:

Von: Sandra Kathe

Kommentare

Mit deutlicher Mehrheit haben die Schleswig-Holsteiner ihren Ministerpräsidenten wiedergewählt. Am 15. Mai in NRW dürfte es jedoch knapper werden.

Kiel/Düsseldorf - Nach dem überraschend deutlichen Wahlergebnis in Schleswig-Holstein erwarten die Spitzen aller Parteien einen knapperen Ausgang in Nordrhein-Westfalen, wo am 15. Mai das Landesparlament neu gewählt wird. Wo sich Wahlgewinner wie Wahlverlierer in Kiel jedoch ebenfalls einig sind: Sie zeigen sich am Tag nach der Schleswig-Holstein-Wahl betont optimistisch für gute Resultate bei der Landtagswahl in NRW.

So betonten die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken, dass die Ausgangslage vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eine ganz andere sei als im Norden. Dort sei der CDU-Kandidat Daniel Günther als beliebtester Ministerpräsident Deutschlands mit Rückenwind in den Wahlkampf gezogen, wie Klingbeil im ARD-Morgenmagazin betonte. Die Stimmung gegenüber dem nordrhein-westfälischen Amtsinhaber Hendrik Wüst, dem Nachfolger des gescheiterten CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, sei eine völlig andere.

Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am Wochenende wird am kommenden Sonntag auch das Landesparlament in Düsseldorf neu gewählt.
Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am Wochenende wird am kommenden Sonntag auch das Landesparlament in Düsseldorf neu gewählt. © Oliver Berg/dpa

Nach Schlappe bei Landtagswahl im Norden: SPD hofft auf Wahlsieg in NRW

Auch Klingbeils Co-Vorsitzende Saskia Esken betonte, dass die SPD, die in Schleswig-Holstein mit 16 Prozent der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit 1947 eingefahren hatte, nun nach vorne schauen wollte und mit dem SPD-Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty „beste Chancen“ auf einen Regierungswechsel habe. In den Umfragen für Nordrhein-Westfalen liegen die beiden großen Volksparteien seit Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils um die 30 Prozent der Wählerstimmen.

Doch auch die Union um ihren aus dem nordrhein-westfälischen Sauerland stammenden Vorsitzenden Friedrich Merz gibt sich in NRW siegesgewiss. Das Spitzenergebnis von über 43 Prozent für Günthers CDU gebe der Partei auch im Westen Deutschlands Rückenwind, glaubt etwa der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der ankündigte: „Wenn‘s läuft dann macht man nochmal Kraft frei.“ Wüst selbst bescheinigte seiner Partei, „voll da“ zu sein. „Eine gute Regierungsarbeit, die für mehr Sicherheit sorgt, für moderne Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze“, werde von den Menschen auch honoriert, so Wüst.

ParteiErgebnis Wahlumfrage (Stand: 6. Mai)
CDU30 Prozent
SPD28 Prozent
Grüne18 Prozent
FDP7 Prozent
Linke3 Prozent
AfD7 Prozent
Sonstige7 Prozent
Quelle: Forschungsgruppe Wahlen

Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen: Parteien hoffen auf Rückenwind und starke Ergebnisse

Zweite Wahlgewinner waren neben der CDU auch die schleswig-holsteinischen Grünen, die die zweitstärkste Fraktion des neuen Landtags in Kiel stellen werden. Auch hier hofft man, mit Rückenwind in die letzte Woche des NRW-Wahlkampfs gehen zu können, wie die Bundesvorsitzende Ricarda Lang betonte: In Nordrhein-Westfalen gebe es nach fünf Jahren Schwarz-Gelb eine „starke Wechselstimmung“, zeigte sich Lang optimistisch.

Ähnlich wie die SPD hatte auch die FDP wenig Grund zur Freude. Sorge um den kommenden Wahlsonntag macht sich die FDP jedoch nicht, wie Parteichef Christian Lindner betonte: Das Ergebnis sei zwar nicht so gewesen, „wie wir uns es gewünscht hätten“, in Nordrhein-Westfalen gebe es jedoch völlig andere Voraussetzungen. Die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten Joachim Stamp strebe „eine Fortsetzung der erfolgreichen schwarz-gelben Regierung“ an. (ska mit dpa/AFP)

Auch interessant

Kommentare