Kulturkampf in den USA: Bücherverbote an Schulen nehmen zu

In den USA herrscht eine angespannte Stimmung. Insbesondere bei Themen wie Abtreibung oder Waffenrechte. Mittlerweile ufert der Kulturkampf im Land in Bücherverbote aus.
Washington, DC – In den USA herrscht mittlerweile seit Jahren ein erbitterter Kulturkrieg. Ob es um Abtreibung, Sexualität oder Waffen geht, bei manchen Themen wird in dem Land auf das härteste gestritten. Unlängst machte die Biermarke Bud Light auf sich aufmerksam, da sie mit Dylan Mulvaney zusammenarbeiteten. Mulvaney ist eine Transfrau, was eine Vielzahl von Konservativen in den USA verärgerte.
In der Folge riefen mehrere Persönlichkeiten aus dem rechten Spektrum zum Boykott der Biermarke auf. Tatsächlich sollte es Donald Trump Jr. sein, der sich letzten Endes dafür stark machte, den Boykott zu beenden. Das Unternehmen hatte zwischenzeitlich auch an den Aktienmärkten Rückschläge erfahren müssen.
Kulturkampf in den USA: Eltern werden an den Schulen laut
Seit der Corona-Pandemie hat in den USA eine weitere Entwicklung stattgefunden: Eltern gruppieren sich und betreiben Aktivismus an den Schulen ihrer Kinder. Die Vorwürfe vieler republikanischer Eltern lauten: Lehrer würden ihren Kindern unsittliche Inhalte vermitteln. Meistens geht es dabei und LGBTQ-Themen oder Rassismus in den USA.
Im selben Zusammenhang kommt es auch immer mehr dazu, dass Bücher in den USA an Schulen verboten werden. Eltern beschweren sich an den Schulen über die Auswahl der Bücher, welche ihre Kinder lesen. Meistens geht es in den Büchern um die bereits genannten Themen.
Kulturkampf in den USA: Bücherverbote in Ausbildungsstätten nehmen zu
„Es kam auch früher immer mal wieder vor, dass Eltern sich über ein Buch beschwerten, das im Unterricht besprochen wurde oder in der Schulbibliothek stand“, sagt Kasey Meehan vom Autorenverband PEN. „Aber was wir heute sehen, ist ein koordinierter Aufwand von organisierten Gruppen, die mit langen Listen von Büchern anrücken, die sie verbieten lassen wollen.“ 2253 Bücher seien der Süddeutschen Zeitung zufolge seit Mitte 2021 betroffen. Allein in der ersten Hälfte dieses Schuljahrs seien weitere 874 dazugekommen.
Es gehe darum, bestimmte Gruppen ruhig zu stellen, meint Nick Higgins, Chefbibliothekar der Brooklyn Public Library. Es gehe darum diesen Gruppen zu sagen: „Ihr gehört nicht dazu. Ihr seid nicht erwünscht“, sagt Higgins der Süddeutschen Zeitung. (lp)
Muss nach den strengen Regeln der Rechten in den USA nicht auch die Bibel aus Schulen und Bibliotheken verschwinden? In Utah läuft derzeit eine Untersuchung.