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„Mehr kommt da nicht“: Nato-Beamter sieht keine Chance für Russland im Ukraine-Krieg

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Von: Vincent Büssow

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Die Armee Russlands verzeichnet im Ukraine-Krieg seit langem Verluste statt Erfolge. War es das schon mit der Frühjahrsoffensive?

Moskau/Brüssel – Seit Monaten wird über den nächsten großen Schritt der russischen Armee spekuliert. Viele Experten sagten eine Großoffensive Russlands im Ukraine-Krieg voraus, die dem monatelangen Stocken der Frontlinie ein Ende bereiten könnte. Nun mehren sich allerdings die Stimmen, die dieser These widersprechen. Ein hochrangiger Beamter der Nato wurde dabei besonders deutlich.

Mobilisierte Militärreservisten bei einer Verabschiedungszeremonie in Sewastopol. Aufnahme vom 27. Selptem.ber 2022.
Einem Nato-Beamten zufolge sind die Soldaten, die für Russland im Ukraine-Krieg kämpfen, schlecht ausgebildet. (Archivbild) © Uncredited/imago

Russlands Chancen im Ukraine-Krieg: Experten sehen keine Fortschritte

„Mehr kommt da nicht“, sagte der anonyme Amtsträger im Gespräch mit der Bild-Zeitung und weiteren internationalen Journalisten. Gemeint sind die ergebnislosen Kämpfe, die den Krieg seit den letzten Erfolgen der Ukraine im Herbst 2022 bestimmen. Insbesondere die Stadt Bachmut hat sich dabei für Russland zur Todeszone entwickelt, wobei das Kriegsgeschehen von immer neuen Berichte über die hohen Verluste von Putins Soldaten geprägt wird. „Das ist die russische Frühlingsoffensive“, kommentiert der Bündnis-Beamte nun. „Genau so sieht sie aus.“

Erst vor Kurzem hatte sich ein Veteran der US-Armee, der in der Ukraine unter anderem Soldaten ausbildet, ähnlich geäußert. Ihm zufolge stockt die Offensive Russlands im Osten der Ukraine, wie das US-Nachrichtenportal Newsweek berichtete. So würde Moskau eine scheinbar endlose Zahl von Soldaten in die Kämpfe schicken, die letztendlich aber nur als „Kanonenfutter“ dienten. Die Ukraine bereite währenddessen eine eigene Frühlingsoffensive vor, die von neuen Nato-Waffen unterstützt werden soll.

Nato-Beamter äußert sich zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg

Dem Nato-Beamten zufolge liege der Grund für den mangelnden Fortschritt von Russland im Ukraine-Krieg in der schlechten Ausbildung der Soldaten und der Nutzung ungerichteter Waffen. Es sei ein Kampf von „Quantität gegen Qualität“, wie ihn die Bild zitiert. Die Folge sei eine extrem hohe Zahl an Verlusten. Gut 200 Tote und mehr als 600 Verletzte habe Russland an einem Kriegstag zu verzeichnen.

Aus diesen Informationen zieht der Beamte den Schluss, dass sich der Krieg schon bald zugunsten der Ukraine entscheiden werde. Ähnlich wie bei der lang erwarteten russischen Frühjahrsoffensive ist aber auch dies eine Einschätzung, die bereits in der Vergangenheit öfters zu hören war. (vbu)

Erst vor Kurzem hatte Dmitri Peskow, Sprecher von Wladimir Putin, eingeräumt, dass Russlands Chancen im Ukraine-Krieg geringer werden, wenn es darum geht, das Kriegsende am Verhandlungstisch zu den eigenen Bedingungen zu bestimmten.

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