Russland beschleunigt Einsatz von Kampfrobotern in der Ukraine
Russland reagiert auf die Panzer-Lieferungen des Westens. Schon ab Februar soll ein Panzerkiller mit dem Codenamen „Marker“ in die Schlacht ziehen.
Moskau - Leopard, Abrams, Challenger und Leclerc: Mehrere Staaten haben angekündigt, Kampfpanzer westlicher Bauart in die Ukraine zu schicken. Mit den zugesagten Panzern soll das Land im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg und eine befürchtete Offensive Russlands im Frühjahr nachhaltig unterstützt werden.
Russland gibt sich betont gelassen. „Diese Panzer werden wie alle anderen brennen. Sie sind nur sehr teuer“, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow zum Beispiel die Bereitschaft der USA, Abrams-Panzer an die Ukraine zu liefern. Die Lieferungen seien militärisch nutzlos. Die Idee, solche Panzer zu liefern, sei „absurd“, entsprechende Pläne seien zum Scheitern verurteilt.

Russland setzt auf Kampfroboter gegen westliche Panzer
Offenbar vertraut der Kreml im Ukraine-Krieg auf seine eigenen Waffen. Hier sind vor allem der in Kriegen bereits bewährte T-90-Panzer sowie der ultramoderne Kampfpanzer vom Typ T-14 Armata zu erwähnen, der einst einmal als Wunderwaffe galt. Damit habe Russland den Westen um 20 Jahre abgehängt, hatte der frühere Vizepremier Dmitri Rogosin einst lautstark verkündet.
Das war übertrieben, hinderte Rogosin jetzt aber nicht daran, eine neue Wunderwaffe anzukündigen. Hierbei handelt es sich um den Kampfroboter „Marker“, der noch im Februar ausgeliefert werden soll. Rogosin erklärte im Kreml-Medium RIA-Novosti, dass das unbemannte Landfahrzeug derzeit auf die „Zerstörung von Nato-Panzern“ vorbereitet werde. Dabei bezog sich Rogosin auf Angaben der russischen Forschungsstelle für Rüstungsgüter FPI und des Unternehmens Androidnaya Technika, die gemeinsam den „Marker“-Roboter entwickelt haben.
Einsatz der Kampfroboter aus Russland wirft Fragen auf
„Wir sind uns einig, den ‚Marker‘ in der verbleibenden Zeit vor der Ankunft der Abrams- und Leopard-Panzer in der Ukraine so umzurüsten, dass sie zerstört werden können“, sagte Rogosin. Die rund drei Tonnen wiegenden Roboter sollen mit Panzerabwehrwaffen ausgerüstet ihre Ziele automatisch erkennen können. Ob die „Marker“-Roboter den westlichen Kampfpanzern gefährlich werden können, ist allerdings zu bezweifeln, zumal bisher überhaupt erst fünf „Marker“ existieren, von denen vier laut Rogosin in die Donbass-Region in der Ukraine geschickt werden sollen.
„Interessant ist, dass der ‚Marker‘ immer als Vorzeigeprojekt für allgemeine Anwendungen künstlicher Intelligenz galt“, sagte der Militärexperte Samuel Bendett der Fachseite Task & Purpose. „Der Einsatz wirft also mehr Fragen als Antworten auf.“ Mit nur vier Fahrzeugen sei die Anpreisung als potenzielle Panzerkiller wahrscheinlich nicht viel mehr als ein PR-Gag. (cs)