Kramp-Karrenbauer will KSK teilweise auflösen

Nach mehreren rechtsextremistischen Vorfällen im Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr soll das KSK zum Teil aufgelöst werden.
- Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr steht wegen rechtsextremistischer Vorfälle in der Kritik
- Nun will Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das KSK teilweise auflösen
- 70 Soldaten sollen von der Maßnahme betroffen sein
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr soll nach rechtsextremistischen Vorfällen zum Teil aufgelöst werden. Die zweite Kompanie, in der die Vorfälle stattfanden, werde ersatzlos aufgelöst, so Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Das KSK habe sich „in Teilen verselbstständigt, auch weil es eine toxische Führungskultur einzelner gab - daraus folgt, dass das KSK nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann“, so die Ministerin weiter.
Nach Informationen der "Welt" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sind 70 Soldaten betroffen. Der Eliteeinheit soll auch die Oberhoheit über die Ausbildung genommen werden. Am Mittwoch will Kramp-Karrenbauer das Konzept auf einer Pressekonferenz vorstellen.
Kommando Spezialkräfte (KSK): Immer wieder rechtsextremistische Vorfälle
Seit 2017 hat das KSK immer wieder mit rechtsextremistischen Vorfällen Schlagzeilen gemacht. Alles begann im April 2017 mit einer Abschiedsparty für einen KSK-Kommandeur, bei der mit Schweineköpfen geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Bei einem der Partygäste fand die sächsische Polizei später ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff.
Im Januar erklärte der Militärische Abschirmdienst (MAD), dass beim KSK 20 Soldaten unter Rechtsextremismus-Verdacht stehen.Im Verhältnis zur Truppenstärke war der Anteil zu diesem Zeitpunkt fünf Mal so hoch wie bei der Bundeswehr insgesamt. Im Mai setzte Kramp-Karrenbauer eine Arbeitsgruppe ein, um ein Konzept zur Unterbindung rechtsextremistischer Tendenzen im KSK zu erarbeiten, über das sie jetzt entschieden hat. (afp/dpa)