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Trump gegen DeSantis: „Ihm kamen Tränen aus den Augen“

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Von: Stefan Krieger

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In einem Interview spricht der frühere US-Präsident Donald Trump wenig lobend über seine potenziellen Gegner bei den republikanischen Vorwahlen.

Washington, D.C. – Donald Trump möchte wieder Präsident der USA werden. Was eigentlich ein wenig paradox ist, denn nach der Sichtweise des 76-Jährigen ist er das ja noch. Immerhin hat er seine Niederlage gegen Joe Biden niemals offiziell anerkannt. Vielmehr solle die Präsidentschaftswahl 2020 von nun an und in alle Zukunft als „The Big Lie“ (die große Lüge) bekannt sein. Da Trump aber nicht aufgibt, erklärte er am 15. November 2022 seine erneute Kandidatur für die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten im Jahr 2024.

Dafür gilt es zunächst, die Antagonisten in den eigenen Reihen, der Republikanischen Partei, zu besiegen. Also geht der Ex-Präsident schon mal vehement gegen seine vermeintlichen Gegner vor. Trump sprach am vergangenen Mittwoch (1. Februar) eine halbe Stunde lang mit dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt. Dabei ging er auf einige seiner potenziellen Herausforderer für die republikanische Präsidentschaftskandidatur ein. Besonders den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hatte der ehemalige Präsident dabei im Visier. Trump, der DeSantis kürzlich als „illoyal“ beschimpfte, sagte, der Republikaner wäre 2018 ohne seine Hilfe nicht gewählt worden.

Donald Trump über DeSantis: „Er hatte nichts! Er war tot“

DeSantis wird oft als Trumps größte potenzielle Bedrohung bei den Vorwahlen angesehen, und der ehemalige Präsident hat seit den Zwischenwahlen das Feuer auf den Gouverneur eröffnet. Trump behauptet oft, dass DeSantis ohne seine Unterstützung niemals die Wahl zum Gouverneur gewonnen hätte. Sobald im Gespräch der Namen von DeSantis fiel, holte Donald Trump zu einem umfassenden Angriff aus.

Weiß, wie der Hase läuft: Donald Trump.
Weiß, wie der Hase läuft: Donald Trump. © Alex Brandon/dpa

„Er hatte nichts! Er war tot, er war dabei, das Rennen zu verlassen, er kam zu mir und flehte mich an, er flehte mich an, ihn zu unterstützen“, sagte Trump in der Hugh Hewitt Show. „Ihm kamen Tränen aus den Augen. Er sagte: ‚Wenn du mich unterstützt, werde ich gewinnen‘“, sagte Trump. „Am Ende habe ich es getan, und er hat gewonnen. Man sagt, es war, als ob eine Bombe hochgegangen wäre. Einfach eine Bombe, die explodiert ist. Vor dem Moment an, als ich ihn unterstützte, war er hinten, mit Werten, die nicht mehr einzuholen waren. Und dann gewann er locker.“

Danald Trump: Pompeo erst ermöglicht

Donald Trump äußerte sich auch zu seinem ehemaligen Außenminister Mike Pompeo und dessen Aussichten bei den Vorwahlen. Trump gab Pompeo den Rat, nicht gegen ihn anzutreten, meinte aber auch, dass dies Pompeo wahrscheinlich nicht aufhalten würde.

„Also wissen Sie, ich habe Mike aus dem Nichts geholt. Ich glaube, er hat immer gesagt, dass er nie gegen den Präsidenten kandidieren würde“, fügte Trump hinzu, und meinte mit „Präsident“ wohl sich selbst. „Aber wissen Sie, die Zeit vergeht, und dann wollen sie kandidieren, weil sie ehrgeizige Leute sind. Aber ihre Umfragewerte sind sehr schlecht.“ Pompeo selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert, ob er ins Rennen um die Nominierung der Republikaner einsteigen werde.

Donald Trump über Nikki Haley: „Sie ist übermäßig ehrgeizig“

Ähnlich kritisch äußerte sich Trump über Nikki Haley, die von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin South Carolinas war. Es wird vermutet, dass Haley am 15. Februar ihre Kandidatur bekannt geben wird. Trump sagte, er habe kürzlich mit Haley über ihre Pläne telefoniert.

„Sie sagte zu mir: ‚Ich werde nie gegen meinen Präsidenten kandidieren. Er ist ein großartiger Präsident. Er war unser bester Präsident. Ich werde niemals kandidieren. Ich werde niemals kandidieren‘“, so Trump im Gespräch mit Hewitt. „Aber Nikki leidet an etwas, das sehr schwer zu ertragen ist. Sie ist übermäßig ehrgeizig.“

Donald Trump weiß, wie das Leben funktioniert

Dann bekam Glenn Youngkin, Gouverneur von Virginia, noch ein wenig Fett ab. Trump rügte Youngkin dafür, dass er ihm nicht öffentlich mehr Anerkennung habe zukommen lassen. Immerhin habe er, Trump, Youngkin bei der Wahl 2021 geholfen. Doch Youngkin zolle ihm in der Öffentlichkeit nicht genug Anerkennung. „Ja, das würde ich sagen“, so Trump. „Aber ich weiß, wie das Leben funktioniert. Und ich weiß, wie die Politik funktioniert. Und die Politik ist ein Mikrokosmos, noch viel bösartiger als das Leben.“

Seit der Ankündigung seiner Kandidatur im November 2022 hat Trump nur wenige Veranstaltungen abgehalten. Am vergangenen Wochenende hielt er in New Hampshire und South Carolina seine ersten Wahlkampfreden außerhalb von Florida ab. Der ehemalige Präsident erklärte gegenüber Hewitt, dass seine Kinder dieses Mal nicht Teil seiner Kampagne sein würden, nachdem sein Schwiegersohn Jared Kushner 2016 und 2020 eine Schlüsselrolle gespielt hatte.

„Die Antwort ist also, dass Jared nicht involviert sein wird, und ich möchte nicht, dass sie dabei sind“, sagte Trump. „Ich möchte, dass sie ausgehen und ein schönes Leben haben.“ (skr)

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