„Nicht angemessen“: König Charles hält Rede im Bundestag – Protest der Linkspartei
König Charles spricht am Donnerstag, dem 30. März im Deutschen Bundestag. Bei der Linkspartei zeigt man sich davon alles andere als begeistert.
Berlin – Der britische König Charles III. und Ehefrau Camilla sind zu ihrem Besuch in Berlin eingetroffen. Am Abend des 29. März gab es einen Empfang in Schloss Bellevue, mit zahlreichen prominenten Gästen – von Angela Merkel über Friedrich Merz und Franziska Giffey bis hin zu Sänger Campino. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schenkte dem britischen König ein Foto seines ersten Besuchs in Deutschland im Jahr 1962., „als Zeichen der langjährigen Verbundenheit zu unserem Land“.
Die Art und Weise, mit der das Königspaar in Deutschland empfangen wird sorgt bei Kritikern für Fragen und Irritationen. Ist der Empfang angemessen? Einige finden: Nein.
„Nicht angemessen“: König Charles besucht Deutschland – Linkspartei irritiert
Der Empfang von König Charles in Deutschland stößt der Linkspartei übel auf. Linken-Chef Martin Schirdewan findet auch mit Blick auf die geplante Rede des Monarchen im Bundestag klare Worte. „Es ist nicht angemessen, dass sich das höchste demokratische Gremium vor einem Monarchen verneigt“, so Schirdewan gegenüber der Deutschen Presse Agentur.
Bei seinem Besuch waren der König und seine Gemahlin mit militärischen Ehren empfangen worden, gewürdigt wurden sie zudem mit einem Staatsbankett. Die Reise nach Deutschland ist für Charles, der sich „tief gerührt“ über seinen Empfang zeigte, der erste offizielle Staatsbesuch als König.

Schirdewan setzte seine Kritik auch in den Kontext der aktuellen ökonomischen Situation. Der Linken-Chef hierzu: „Ich finde es auch seltsam, dass sich der Bundestag in Zeiten von Inflation und rasant steigender Armut von jemandem ins Stammbuch schreiben lässt, der buchstäblich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde.“ König Charles ist der erste Monarch überhaupt, der eine Rede im Bundestag hält.
König Charles betont deutsch-britische Beziehungen bei Besuch in Schloss Bellevue
Bereits vor seinem geplanten Wortbeitrag im Bundestag hatte der britische Monarch in Schloss Bellevue das Wort ergriffen. In seiner Rede, die er teilweise auf Deutsch hielt, betonte er das Verhältnis zwischen Großbritannien und Deutschland. Charles erklärte: „Unsere Beziehungen werden noch stärker werden, davon bin ich fest überzeugt, wenn wir gemeinsam auf eine nachhaltigere Zukunft in Wohlstand und Sicherheit hinarbeiten“.
Mit Blick auf die Beziehungen bekannte der Monarch zudem: „Ich bin mehr denn je von ihrem bleibenden Wert für uns alle überzeugt“. Er könne „nur versichern, dass ich in der Zeit, die mir als König vergönnt sein wird, alles tun werde, um unsere Beziehungen weiter zu stärken.“
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nutzte die Gelegenheit, um das Verhältnis hervorzuheben. Steinmeier: „Was auch immer vor uns liegt, ich weiß: Unsere deutsch-britische Freundschaft bleibt wichtig, und sie bleibt stark“. Der royale Auftritt sorgt nicht überall für Begeisterungsstürme – bei den Linken kommt der Eindruck der „Verneigung“ vor einem Monarchen in Krisenzeiten auf. Tatsächlich scheint es ein Staatsempfang der eher selteneren Art. (ales)