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Extra-Urlaub nach Geburt: Ministerin kündigt Änderungen für Eltern an

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Von: Lukas Zigo

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Familienministerin Anne Spiegel kündigt neue Leistungen für Eltern an: Was geplant ist.

Düsseldorf – Keine zwei Wochen nach ihrer Vereidigung zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Anne Spiegel (Grüne*) bereits neue Leistungen für Eltern angekündigt. „Neu einführen werden wir, dass ein Elternteil – zumeist die Väter – für die ersten zwei Wochen nach der Geburt bei vollem Gehalt bei der Familie bleiben kann“, sagte Anne Spiegel der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post am Montag (20.12.2021). Dafür hätten Eltern bisher über längere Zeiten, oft mühsam, Tage zusammensparen müssen.

Nach Angaben der neuen Bundesfamilienministerin sollen zudem mehr Elterngeldmonate für Paare, die sich die Elternzeit aufteilen wollen, ermöglicht werden als bisher. „Wir wollen es stärker unterstützen, wenn Paare die Kinderbetreuung als gleichberechtigte Aufgabe begreifen“, sagte sie.

Spiegel kündigt Erleichterungen für pflegende Angehörige an: „Leistung wie das Elterngeld schaffen“

Darüber hinaus kündigte Spiegel Erleichterungen für pflegende Angehörige an. „Über eine Familienpflegezeit wollen wir außerdem Menschen, die Angehörige pflegen, eine berufliche Auszeit ermöglichen“, sagte die Familienministerin. „Dafür wollen wir ähnliche Leistung wie das Elterngeld schaffen“, sagte die Grünen-Politikerin.

Urlaub nach Geburt
Familienministerin Spiegel hat Änderungen beim Urlaub nach Geburten angekündigt. © Sebastian Gollnow/dpa

Allen voran sehe die Ministerin aber die Kinder schwer von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen und möchte deshalb gegensteuern. „Das Bundesfamilienministerium hat ja bereits ein Corona-Aufholpaket von einer Milliarde Euro geschnürt, damit Kinder wieder mehr Sport, Kultur und Freizeit erleben können. Aber ich bin offen dafür, dass es auch eine weitere Anerkennung für das solidarische Verhalten der Kinder in der Pandemie gibt. Beispielsweise in Form eines Zoogutscheins oder ähnlichem“, sagte die neue Ministerin der Rheinischen Post.

Vorstöße zur Kinderimpfpflicht – Spiegel: Diskussion „nicht auf dem Rücken der Kinder“ führen

Die Familienministerin zeigte sich verärgert über Vorstöße zu einer Kinderimpfpflicht und sieht das Problem damit an der falschen Stelle bekämpft. „Was mich ärgert, sind voreilige Vorstöße für eine Kinderimpfpflicht. Kinder zeigen viel Verständnis und Solidarität. Sie sind nicht die Treiber der Pandemie“, sagte Spiegel. Ungeimpfte Erwachsene seien es, die die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen brächten. „Daran gibt es nichts herumzudeuten“, so die Grünen Politikerin.

Bundestag - Bundesministervereidigung
Anne Spiegel (Grüne), die neue Familienministerin, legt ihren Amtseid ab im Bundestag ab. © Kay Nietfeld/dpa

Sie habe den Eindruck gewonnen, dass Impfgegner auch Kindern gegenüber radikaler werden. „Ich habe bereits mehrfach gehört, dass Kinder auf dem Weg zur Schule bedrängt wurden, weil sie ihre Maske trugen. Bei einer Impfaktion an einem Gymnasium in meiner Heimatstadt musste die Polizei Schutz bieten, weil Impfgegner vor Ort dagegen protestiert haben. Ein solcher Druck auf Kinder und ihre Familien ist absolut inakzeptabel“, sagte Spiegel. (lz mit epd/KNA) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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