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Julian Assange: Gesundheitszustand besorgniserregend – „ Leben in Angst, dass er stirbt“

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Von: Katja Thorwarth

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Wikileaks-Gründer Julian Assange soll, ausgelöst durch Stress, gesundheitliche Probleme haben. „Er muss befreit werden“, fordert seine Verlobte.

New York/London – Bereits Ende Oktober hat Wikileaks-Gründer Julian Assange im Gefängnis einem Medienbericht zufolge einen leichten Schlaganfall erlitten. Extremer Stress, welcher den Kampf gegen die Auslieferung in die USA verursacht habe, sei dafür verantwortlich, sagte seine Verlobte Stella Moris der Zeitung Mail on Sunday. Demnach habe der 50-Jährige ein hängendes rechtes Augenlid, Gedächtnisprobleme und Anzeichen neurologischer Schäden davongetragen.

Der Mini-Schlaganfall könnte ein Vorbote für einen größeren sei, fürchtet Moris. Sie selbst teilte den Link zum Bericht auf Twitter. „Er muss befreit werden. Jetzt“, schrieb sie dazu.

Bruder von Wikileaks-Gründer Julian Assange orgenisiert Demo in New York

Auch der Bruder von Assange macht sich Sorgen um den Gesundheitszustand des Wikileaks-Gründers. Gabriel Shipton sprach diesbezüglich mit der Nachrichtenagentur AFP: „Wir leben in der Angst, dass er während dieses gerichtlichen Auslieferungsprozesses nicht durchhält oder tatsächlich stirbt.“

Julian Assange leidet gesundheitlich unter den Folgen der Prozesse gegen ihn.
Julian Assange leidet gesundheitlich unter den Folgen der Prozesse gegen ihn. © Victoria Jones/Imago Images

Shipton organisierte vor dem britischen Konsulat in New York eine Demonstration mit weiteren Unterstützer:innen seines Bruders, darunter auch Roger Waters, der Mitbegründer der britischen Rockband Pink Floyd. Sein Bruder sei „nicht mehr der Mann, der er war, als das alles begann“, sagte Shipton. Aber „er bleibt stark und kämpferisch“.

Wikileaks-Gründer Assange soll in die USA ausgeliefert werden

Julian Assange sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Schon lange fordern die USA seine Auslieferung wegen des Vorwurfs der Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungsplattform Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan. In den USA drohen dem 50-jährigen Australier bis zu 175 Jahre Haft.

Am Freitag (10.12.2021) hatte ein britisches Berufungsgericht ein Auslieferungsverbot in die Vereinigten Staaten aufgehoben. Der Fall geht nun an ein Londoner Bezirksgericht zurück, allerdings mit der Anordnung, ihn Innenministerin Priti Patel für eine endgültige Entscheidung innerhalb von 28 Tagen vorzulegen.

Wikileaks-Gründer: Verfahren gegen Assange politisch motiviert

Bevor Assange in London in Haft saß, hatte er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft gelebt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort sollte ihm wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs der Prozess gemacht werden – Anschuldigungen, die sich als falsch erwiesen und fallen gelassen wurden.

Der Fall sorgt seit Jahren international für Aufsehen. Assanges Unterstützer:innen haben die Vorwürfe und Verfahren immer wieder als politisch motiviert kritisiert. Viele sehen den Whistleblower als Vorkämpfer für die Pressefreiheit. So schrieb etwa Martin Sonneborn, Bundesvorsitzender der „Die Partei“ und Mitglied des Europäischen Parlaments, auf Twitter, dass „Journalisten, die Kriegsverbrechen aufdecken“, nicht zu Tode gefoltert werden dürften: „Liebe @ABaerbock, es mag Sie überraschen, aber 99 Prozent der Bürger erwarten von ihrer neuen Regierung NICHT, dass sie an der Seite der USA in 1 Krieg gegen Russland & China zieht, sondern dass sie die Grundprinzipien unserer erodierenden Gesellschaftsordnung verteidigt“, twitterte Sonnebron. (ktho/AFP)

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