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Planungen nach US-Wahl 2020
Joe Biden will radikale Politikwende: Ehemalige Trump-Unterstützer haben Chancen auf Platz im Kabinett
- vonTobias Utzschließen
Joe Biden will einen neuen Kurs in der US-Politik fahren. Eine dritte Obama-Amtszeit werde es allerdings nicht.
- Joe Biden hat die US-Wahl 2020 gewonnen. Er wird Donald Trump als US-Präsident ablösen.
- Im TV-Interview erklärt Biden die Zusammensetzung seines Kabinetts.
- Möglicherweise will er Trump-Unterstützer der Republikaner einbeziehen.
Washington D.C. - Joe Biden hat sein erstes TV-Interview seit seinem Sieg bei der US-Wahl 2020 gegeben. Zwar will Donald Trump immer noch nicht seine Niederlage einsehen, der Weg für eine geordnete Amtsübergabe ist jedoch geebnet. „Ich freue mich, von der GSA die Zusicherung erhalten zu haben, einen reibungslosen und friedlichen Machtwechsel durchzuführen“, kommentierte Biden den Vorgang.
US-Präsident Joe Biden: Holt er Trump-Unterstützer in das Kabinett?
Biden beschäftigt sich bereits seit Wochen mit den Planungen für das Kabinett. Einige Personalien sind bereits bekannt, wie beispielsweise, dass Antony Blinken US-Außenminister werden soll*. Auf die Nachfrage, weshalb so viele bekannte Gesichter unter den Nominierten für das Kabinett seien, erklärte der 78-Jährige im Interview mit „NBC“: „Das wird keine dritte Obama-Amtszeit. Wir müssen uns mit einer völlig anderen Welt auseinandersetzen, als während der Obama-Biden-Regierung.“ Joe Biden dürfte sich noch gut an Obamas Amtszeiten erinnern, er war acht Jahre lang Vizepräsident dieser Administration.
President-elect Joe Biden speaks exclusively with @LesterHoltNBC in his first interview since the election.
— NBC Nightly News with Lester Holt (@NBCNightlyNews) November 25, 2020
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Donald Trump hat politische Umgebung verändert: Joe Biden will radikale Umkehr
Im Interview betonte Biden vermehrt, dass er den politischen Stil im Vergleich zu Trump verändern wolle. Unter ihm habe „America First“ dominiert, Bündnisse seien zerrissen worden, wie zum Beispiel das Pariser Klimaabkommen. Biden betonte bereits während seines Wahlkampfes vermehrt, dass er „nicht spalten, sondern vereinen“ wolle.
Das sei auch bei der Bildung des Kabinetts der wichtigste Aspekt. Er wolle die amerikanische Gesellschaft abbilden, genau so, wie das Spektrum der demokratischen Partei in den USA. Dabei schloss Biden nicht aus, auch einen Republikaner zu nominieren, der eigentlich für Konkurrent Trump gestimmt hatte. Schließlich sei es als US-Präsident seine Aufgabe das „gespaltene“ Land wieder zusammenzubringen, so Biden, der erst vor wenigen Tagen 78 Jahre alt wurde.
„Es ist ein Team, das die Tatsache spiegelt, dass Amerika zurück ist, bereit, die Welt anzuführen, statt sich aus ihr zurückzuziehen.“
US-Geheimdienste können Joe Biden jetzt briefen
Nachdem die Amtsübergabe eingeleitet wurde, hat Joe Biden und sein Team nun Zugang zu Dokumenten der US-Geheimdienste. Teil davon ist auch, dass mittlerweile Briefings der Verantwortlichen stattfinden. Zentrale Aufgabe ist derzeit die Corona-Pandemie und die damit verbundene logistische Koordination des Impfstoffes.
Während Joe Biden die Planungen in der Corona-Krise vorantreibt, plant Donald Trump offenbar bereits sein Comeback als US-Präsident. Vorerst muss sich Trump wahrscheinlich mit der Justiz auseinandersetzen, da weiterhin Ermittlungen wegen Steuerbetrugs gegen ihn und seine Tochter Ivanka laufen. (Tobias Utz) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Rubriklistenbild: © Chandan Khanna/AFP