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Angriff im Kongo
Italienischer Botschafter erschossen - Draghi verurteilt den Angriff
- vonDelia Friessschließen
Der Botschafter von Italien in der Demokratischen Republik Kongo ist bei einem bewaffneten Angriff getötet worden. Es ist bereits der zweite Diplomat, der in dem Land ermordet wurde.
- Italien: Ein Diplomat wurde Opfer eines Überfalls im Kongo.
- Der Angriff auf den Botschafter von Italien kam überraschend - zwei weitere Menschen wurden getötet.
- Italiens Ministerpräsident Mario Draghi zeigt sich erschüttert.
Kinshasa - Luca Attanasio, der Botschafter von Italien im Kongo, wurde am Montag (22.02.2021) bei einem Überfall auf seinen Wagen im Kongo erschossen. Das teilte die italienische Regierung noch am gleichen Tag mit. Getötet wurden auch ein italienischer Militärpolizist und ein Fahrer. Die genauen Umstände, warum der Wagen des Botschafters überfallen wurde, sind noch zu klären.
Italienischer Botschafter erschossen: Konvoi im Kongo unter Beschuss geraten
Der Wagen des Botschafters von Italien ist nach Angaben der Nachrichtenagentur „Afp“ nördlich der Stadt Goma angegriffen worden. Die Straße sei für Fahrten ohne Begleitschutz eigentlich freigegeben gewesen. Attanasio sei bei der Attacke angeschossen worden. Der Botschafter von Italien erlag dann in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Attanasio wurde nur 43 Jahre alt. Er war seit 2017 Botschafter von Italien im Kongo. Im diplomatischen Dienst war er seit 2003, zunächst in der Schweiz, in Marokko und Nigeria. Der neue Regierungschef Mario Draghi verurteilte den Angriff und sprach sein Mitgefühl aus.
Italiens Botschafter tot: Konvoi geriet auf sicher geltender Straße unter Beschuss
Offenbar gibt es noch ungenaue Angaben darüber, mit wem der Botschafter unterwegs war: Nach Angaben des Außenministeriums von Italien war der Botschafter in einem Konvoi der UN-Mission im Kongo (Monusco) mitgefahren. Ein Diplomat im Kongo sagte aber laut „afp“, der Botschafter sei mit dem Welternährungsprogramm (WFP) unterwegs gewesen. Auch das Welternährungsprogramm teilte mit, dass der Botschafter an einer Mission der UN-Organisation teilgenommen habe. Der Wagen sei in Goma mit dem Ziel losgefahren, ein Schulmahlzeitenprogramm des WFP in der Stadt Rutshuru zu besuchen.
Land | Italien |
Hauptstadt | Rom |
Staats- und Regierungsform | Parlamentarische Republik |
Regierungschef | Mario Draghi |
Botschafter von Italien getötet: Ministerpräsident Mario Draghi bekundet Beileid
Italiens Präsident Mattarella sprach von einem „feigen Angriff“ auf den Botschafter und den Militärpolizisten Vittorio Iacovacci im Kongo. Er sprach den Familien aller drei Toten sein „tiefstes Beileid“ aus. Italiens Außenminister Luigi Di Maio reiste wegen dem Todesfall umgehend von Brüssel nach Italien zurück.
Es ist bereits der zweite Angriff auf einen europäischen Diplomaten im Kongo, der tödlich endet. 1993 wurde bereits der französische Diplomat Philippe Bernard bei Unruhen im Kongo getötet.
Kongo: Ebola, Coronavirus und Milizen - ein von Konflikten erschüttertes Land
In der Demokratischen Republik Kongo gibt es seit Jahren Konflikte, vor allem im Osten des zentralafrikanischen Landes. Das Land wird teilweise von Milizen kontrolliert. Bei den Konflikten geht es unter anderem um die Kontrolle über Bodenschätze. Allein im vergangenen Jahr sollen laut UN mehr als 2000 Zivilisten getötet worden sein. Neben dem Coronavirus erschwert auch ein neuer Ebola-Ausbruch in Nord-Kivu die Lage im Kongo zusätzlich. (mit afp)
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