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Iran und USA beginnen Stellvertreterkrieg in Assads Syrien

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Von: Moritz Serif

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Die USA und der Iran kämpfen in Syrien gegeneinander.
Die USA und der Iran kämpfen in Syrien gegeneinander. (Archivfoto) © DELIL SOULEIMAN/afp

Syrien hat wohl einen weiteren Stellvertreterkrieg. Laut Fachleuten wolle sich der Iran lange in dem Land festsetzen. Profitieren könnte Assad.

Damaskus - Die USA haben momentan etwa 900 Soldaten in Syrien, um gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat zu kämpfen. In jüngerer Zeit hat die US-Regierung vom Iran unterstützte Gruppen für mehrere Angriffe auf amerikanische Soldaten in Syrien verantwortlich gemacht. Ein Beispiel dafür ist der Selbstmorddrohnenangriff auf eine Koalitionsbasis in Hasakah am 23. März, bei dem ein amerikanischer Auftragnehmer getötet und fünf US-Soldaten verletzt wurden, berichtet das us-amerikanische Militärmagazin Task&Purpose.

Die Drohne wurde von US-Geheimdiensten als „iranischen Ursprungs“ identifiziert, wie das Verteidigungsministerium am selben Tag bekannt gab. Als Antwort auf den Angriff führte das US-Militär am 23. März Luftangriffe auf Einrichtungen in Ostsyrien durch, die mit dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) des Iran in Verbindung stehen. Verteidigungsminister Lloyd Austin gab dies in einer Erklärung bekannt.

USA kämpft gegen Iran in Syrien

Am nächsten Tag wurden die US-Streitkräfte auf zwei Stützpunkten im Nordosten Syriens mit Raketen angegriffen, wodurch ein US-Soldat verletzt wurde. Dies wurde von Armeeoberst Joe Buccinio, einem Sprecher des US-Zentralkommandos, bekannt gegeben.

„Unsere derzeitige Einschätzung ist, dass diese Raketenangriffe von Gruppen durchgeführt wurden, die mit dem IRGC verbunden sind, und dass dieser Raketenangriff als Vergeltung für die Angriffe der letzten Nacht erfolgte“, sagte Brigadegeneral Patrick Ryder, ein Sprecher des Pentagon, am 24. März gegenüber Reportern. Auch CNN hatte bereits darüber berichtet, dass die USA in Syrien „ihre Leute beschützen“ wollten.

Iran will Syriens Präsidenten Assad unterstützen

Unabhängig davon habe der Iran Kämpfer aus dem gesamten Nahen Osten entsandt, um den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im anhaltenden Bürgerkrieg des Landes zu unterstützen. Der Iran habe nicht nur versucht, ein befreundetes Regime zu verteidigen, sondern hat den syrischen Bürgerkrieg auch genutzt, um seinen Einfluss im Land noch lange nach dem Ende des Krieges erheblich auszubauen.

Syrien sei integraler Bestandteil der iranischen Strategie, die größte Macht im Nahen Osten zu werden. Außerdem sollen alle US-Streitkräfte aus der Region vertreiben und Israel vernichtet werden, so Nichols Carl, Middle East Portfolio Manager beim Thinktank American Enterprise Institute in Washington, D.C.

Syrien: Iran will sich „verankern“

„Der Iran ist fest entschlossen, sich wirtschaftlich, politisch, militärisch und soziokulturell so tief wie möglich in Syrien zu verankern, weil er langfristig dort bleiben will“, so Carl gegenüber Task & Purpose. Seit Jahren schickt der Iran schiitische Milizen aus dem Iran, dem Irak, dem Libanon, Afghanistan, Pakistan und möglicherweise dem Jemen, um für das syrische Regime zu kämpfen und iranische Interessen zu wahren, sagte er. Es ist nicht klar, wie viele vom Iran unterstützte Kämpfer sich derzeit in Syrien aufhalten. (mse)

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