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„Sehr wichtiger Partner“: In Brasilien liegen die Hoffnungen auf den Grünen

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Von: Nail Akkoyun

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Robert Habeck und Cem Özdemir reisen nach Brasilien, um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage zu besuchen.
Robert Habeck und Cem Özdemir reisen nach Brasilien, um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage zu besuchen. © Britta Pedersen/dpa

Im Kampf gegen den Klimawandel wollen Deutschland und Brasilien wirtschaftlich enger zusammenrücken. Im Mittelpunkt: Zwei Minister der Grünen.

Belo Horizonte/Berlin – Gleich in doppelter Besetzung machen sich die Grünen am Montag (13. März) auf dem Weg ins brasilianische Belo Horizonte, um an deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen teilzunehmen. Präsentiert wird die Ampel-Koalition von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Agrarminister Cem Özdemir. In der brasilianischen Wirtschaft macht man sich indes große Hoffnungen.

„Das Interesse des privaten Sektors ist riesig“, sagte Lytha Spindola, Direktorin für industrielle Entwicklung des nationalen Industrieverbandes CNI, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Rund 1000 Teilnehmer:innen würden zu den deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen in Belo Horizonte kommen.

„Deutschland ist ein traditioneller, sehr wichtiger Partner“, so Spinola – dem CNI zufolge Brasiliens viertgrößter Handelspartner. Brasilien ist der wichtigste Partner Deutschlands in Südamerika. Rund 1600 deutsche Unternehmen sind laut CNI in der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas aktiv. Die Millionen-Metropole São Paulo ist sogar die größte deutsche Industriestadt außerhalb der Bundesrepublik.

Klimawandel: Engere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien geplant

Das „Wasserstoffland Brasilien“ könnte künftig die Rolle eines Lieferanten des begehrten Bausteins beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft übernehmen, sagte Ansgar Pinkowski, Direktor Energiewende und Nachhaltigkeit der Außenhandelskammer Rio. Energie, Klima und Digitalisierung werden ohnehin Themen bei den deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen sein. Das größte Business-Treffen der beiden Länder gehört seit langem zur bilateralen Agenda, ist aber das erste seiner Art unter der neuen brasilianischen Regierung von Präsident Lula da Silva.

„Veranstaltungen wie diese, mit der massiven Teilnahme des produktiven Sektors, helfen ein entwickelteres, wettbewerbsfähigeres Brasilien zu bilden und präsenter in der Welt zu sein“, sagte CNI-Präsident Robson Braga. 2022 erreichte der Warenhandel zwischen Brasilien und Deutschland nach Angaben des CNI 19,1 Milliarden US-Dollar (17,92 Milliarden Euro) – demnach der höchste Wert seit 2014.

„Brasiliens Bedeutung für Deutschland sollte sich auch in den Handelszahlen widerspiegeln“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. „Durchbruch für eine verstärkte Zusammenarbeit wäre das zügige Inkraftsetzen des EU-Mercosur-Abkommens.“ Hierfür sei die geplante Zusatzvereinbarung der richtige Weg. „Mehr Umweltschutz ist nur als Zusatzvereinbarung effizient in das Abkommen zu integrieren.“ Mit dem Abkommen rücke der südamerikanische Markt enger an Europa sowie an hiesige Regeln und Normen. (nak/dpa)

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