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„Alle stehen unter Schock“: Wagner-Söldner kehren zurück – und terrorisieren ihre Heimatorte

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Von: Moritz Serif

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Mehrere von Wladimir Putin begnadigte Wagner-Söldner haben offenbar in ihren Heimatgemeinden gemordet. Die Orte stehen unter Schock.

Zchinwali – Der Schock in Zchinwali war groß, als bekannt wurde, dass Soslan Valiyev, auch bekannt als Tsguri, getötet worden war. Ein Video, das auf Telegram-Kanälen veröffentlicht wurde, zeigt einen Mann, der Tsugri verfolgt und tritt, kurz bevor er ihn angeblich ersticht. Unabhängig prüfen lassen sich die Aufnahmen nicht.

„Alle stehen unter Schock“, sagte Alik Puhati, Journalist, dem Guardian. „Die Leute fragen sich: ‚Wie konnte das passieren?‘“ Die örtlichen Behörden gaben in den frühen Morgenstunden des Dienstags (18. April) bekannt, dass sie einen Mann festgenommen haben, der im Verdacht steht, Tsugri ermordet zu haben.

Bei dem Mann, der von staatlichen Medien identifiziert wurde, handelt es sich um einen verurteilten Mörder. Er wurde im vergangenen Herbst von der paramilitärischen Organisation Wagner aus dem Gefängnis rekrutiert, um in der Ukraine zu kämpfen. Auch der Daily Express hatte über den Fall berichtet.

Ukraine-Krieg: Die Wagner-Gruppe kämpft auf der Seite von Russland.
Ukraine-Krieg: Die Wagner-Gruppe kämpft auf der Seite von Russland. (Archivbild) © Viktor Antonyuk/IMAGO-Images

Wagner hat Zehntausende Häftlinge im Krieg gegen die Ukraine rekrutiert

Im Laufe der russischen Invasion in der Ukraine hat Wagner Zehntausende von Häftlingen, darunter Mörder und häusliche Gewalttäter, rekrutiert. Viele von ihnen sind jedoch im Krieg gestorben. Diejenigen, die die sechs Monate in den Reihen der Gruppe überlebt haben, wurden von Wladimir Putin begnadigt und kehren nun in ihre Heimatstädte zurück. Nach Angaben des berüchtigten Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin sind bereits mehr als 5.000 ehemalige Kriminelle freigelassen worden. Einer von ihnen war der jetzt Tatverdächtige, der kürzlich in seine Heimatstadt Zchinwali zurückgekehrt war.

Ihre Freilassung hat die Befürchtung geschürt, dass die Männer weitere Verbrechen begehen werden. Der Mord an Tsugri war nicht der erste, der angeblich von einem begnadigten Häftling begangen wurde, der zum Wagner-Kämpfer wurde. Ende März wurde Yulia Buiskich, eine 85-jährige Rentnerin, in ihrem Haus in der verschlafenen Stadt Novyj Burets in der Region Kirov, getötet. Auch hier war der Täter ein Wiederholungstäter. Auch er wurde von Prigoschin rekrutiert und kehrte erst kürzlich in seine Heimatstadt zurück, nachdem er in der Ukraine gekämpft hatte.

Wagner-Soldaten beunruhigen russische Bürger

Die Nachricht seiner Rückkehr beunruhigte die bescheidene Gemeinde Nowyj Burets mit ihren wenigen hundert Einwohnern und führte zu einer Bürgerversammlung, die von einem lokalen Fernsehsender aufgezeichnet wurde. Während der Versammlung versprach Polizeichef Vadim Varankin, dass der „problematische Unruhestifter“ Rossomakhin am 28. März aus der Stadt abgeführt werden würde. (mse)

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