Um Habeck in Trauzeugen-Affäre zu entlasten: Grünen-Politiker Schäfer gibt Amt ab
Der Trauzeuge von Habecks Staatssekretär Patrick Graichen gibt nach massiver Kritik sein Amt ab. Zuvor hatte es Filz-Vorwürfe bei den Grünen gegeben.
Berlin - Am Ende war die Kritik zu groß: Michael Schäfer zieht sich offenbar als Chef der regierungseigenen Energieagentur Dena zurück. Das berichteten mehrere Medien am Dienstag (9. Mai) übereinstimmend. Einer der Gründe: Mit diesem Schritt solle Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) von möglichen Verwicklungen in der sogenannten Trauzeugen-Affäre entlastet werden.
Nach Trauzeugen-Affäre: Schäfer tritt von Vertrag zurück
Schäfer war in den Fokus geraten, weil es Vorwürfe gab, dass seine Ernennung von Filz begleitet wurde. Staatssekretär Patrick Graichen, der im Ministerium von Habeck arbeitet und Teil der Findungskommission für den Posten war, hatte angeblich seine enge Beziehung zu Schäfer verschwiegen, der allerdings sein Trauzeuge ist.

Der Klimaschutzexperte Schäfer war im April zum neuen Chef der Dena ernannt worden und sollte im Juni sein Amt antreten. Laut einem Bericht der Bild hat der 50-Jährige nun entschieden, freiwillig von seinem Vertrag zurückzutreten und auf eine Entschädigung zu verzichten. Der Aufsichtsrat der Dena beschloss am Freitag (4. Mai), den Posten des Geschäftsführers neu auszuschreiben. Auch Wirtschaftsminister Habeck hat dies bereits angekündigt. „Die Substanz des Fehlers konnte noch korrigiert werden, nämlich eine neue Ausschreibung“, sagte der Grünen-Politiker am Samstag (6. Mai) im Deutschlandfunk.
Trotz sinkender Umfragewerte: Habeck hält eisern an Graichen fest
Habeck hält bisher eisern an Staatssekretär Graichen fest und lobt dessen Engagement bei der Energiewende. Grünen-Chefin Ricarda Lang verteidigte Graichen ebenfalls bei einem Auftritt in der ARD und griff stattdessen CSU-Chef Markus Söder an. Doch Habeck scheint unter Druck zu geraten: Seine Umfragewerte fallen und auch die Grünen insgesamt sind in der Wählergunst gesunken. Dabei ist der aktuelle Skandal um Graichen nicht die alleinige Ursache dafür. (smu)
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