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Guerilla setzt weiter auf Friedensverhandlungen

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Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos. © Imago

Ein Waffenstillstand zwischen der kolumbianischen ELN-Guerilla und der Regierung endet am 9. Januar. Die ELN will weiter Friedensverhandlungen führen, auch wenn das Abkommen nicht verlängert werden sollte.

Die kolumbianische Guerillaorganisation ELN will weiter mit der Regierung in Bogotá  Friedensverhandlungen führen, auch für den Fall, dass der bis zum 9. Januar laufende Waffenstillstand zwischen beiden Parteien nicht verlängert werden sollte. In einer Video-Botschaft, die am Freitag im Internet veröffentlicht wurde, hob der ELN-Kommandeur Nicolás Rodríguez hervor, dass die Gespräche nicht durch ein Ende des Waffenstillstands „unterbrochen“ werden dürften. Der Anführer des Nationalen Befreiungsheers (ELN) ließ damit aber auch durchblicken, dass es neue bewaffnete Auseinandersetzungen geben könnte.

Obwohl Regierung und ELN jeweils unabhängig voneinander ihre Bereitschaft zur Verlängerung des Waffenstillstandes erklärt haben, ist das Abkommen durch gegenseitige Schuldzuweisungen wegen einer angeblichen Nichteinhaltung des Waffenstillstands in Gefahr. Es ist die erste Waffenruhe, die die ELN-Guerilla seit ihrer Aufnahme des bewaffneten Kampfes 1964 akzeptierte.

Ähnlicher Pakt wie mit Farc-Rebellen vorgesehen

Inspiriert von der kubanischen Revolution 1959 setzte sich die Guerilla lange unter anderem für Bauernrechte ein. Mit laut offiziellen Angaben weniger als 2000 Kämpfern ist die ELN heute die letzte aktive Guerilla in Kolumbien. Präsident Juan Manuel Santos, dessen Amtszeit im nächsten August endet, will mit der ELN einen ähnlichen Pakt wie das historische Friedensabkommen mit den Farc-Rebellen vom November 2016 schließen. Für seine Friedensbemühungen hatte er den Friedensnobelpreis bekommen.

Bei Kämpfen zwischen der Armee, linksgerichteten Guerillagruppen wie Farc und ELN sowie rechten Paramilitärs wurden in Kolumbien seit 1964 mehr als 260.000 Menschen getötet. Etwa sieben Millionen Menschen flohen vor der Gewalt, mehr als 60.000 weitere werden vermisst. (afp)

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