Trotzdem sei die Landwirtschaft bereit, den Einsatz noch weiter zu reduzieren, sagt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands. Das könne jedoch nur über technische und freiwillige Lösungen funktionieren, keinesfalls über Verbote, die immer zu Konsequenzen im Anbau führten.
„In diesem Fall bietet sich als Alternative nur an, wieder verstärkt den Pflug einzusetzen. Dies benötigt wiederum viel mehr Energie und führt damit zu einer deutlichen Erhöhung des CO₂-Ausstoßes. Das Verbot dieses Wirkstoffes ist vor dem Hintergrund des Klimawandels also kontraproduktiv“, so Krüsken.
Die Bundesregierung will dennoch an ihren Verbotsplänen festhalten und Glyphosat gemäß Koalitionsvertrag bis Ende 2023 vom Markt nehmen. „Sollte auf EU-Ebene die Genehmigung verlängert werden, prüfen wir weitere Schritte für ein nationales Anwendungsverbot“, so eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums.
Schon jetzt gelten in Deutschland seit der Novellierung der Pflanzenschutzverordnung im Herbst 2021 strenge Regeln zur Anwendung von Glyphosat. So darf das Herbizid in der Landwirtschaft nur eingesetzt werden, wenn andere Maßnahmen nicht durchgeführt werden können. In Garten- oder Parkanlagen ist die Anwendung bereits verboten.
(Timo Landenberger)