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Hilfe aus Deutschland: „Geld spenden ist wichtiger“

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Von: Yağmur Ekim Çay

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Kartons mit sortierten Spenden stehen im Rahmen einer privaten Spendenaktion vor einer geschlossenen Bar in Hamburg-Altona.
Kartons mit sortierten Spenden stehen im Rahmen einer privaten Spendenaktion vor einer geschlossenen Bar in Hamburg-Altona. © Bodo Marks/dpa

Die Türkische Gemeinde Deutschland zu wirksamer Hilfe für die Menschen im Erdbebengebiet

Herr Sahin, wie kann man den Betroffenen in der Türkei von Deutschland aus helfen?

Wir glauben, dass finanzielle Hilfe effektiver wäre für die Menschen. Auch die jüngsten Entwicklungen bestätigen diese Meinung. Vor allem Kleiderspenden sind im Moment nicht sehr hilfreich. Die Organisationen in der Türkei können finanzielle Hilfe schnell und direkt einsetzen. Zurzeit werden Hilfsgüter wie Medikamente, geeignete Winterkleidung, Powerbanks, Generatoren und Zelte gebraucht.

Es wird berichtet, dass Sachspenden in der Türkei nicht ankommen. Was sagen Sie dazu?

Das Thema Sachspende ist sehr kompliziert, bestimmte Verfahren durch Konsulate sind dafür erforderlich. Vor allem bei der Kleidung wird viel Wert auf Sauberkeit gelegt, und das ist auch richtig so. Bei der Lieferung der Spenden in die Türkei müssen Zollbedingungen erfüllt werden, was zeitlich nicht ganz einfach zu lösen ist. In Frankfurt wurden in dieser Hinsicht wichtige Schritte unternommen. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines arbeitet mit dem Generalkonsulat zusammen und 85 Tonnen Hilfsgüter, darunter mehr als 2000 Generatoren, die mit Unterstützung von Bürgern gesammelt wurden, erreichten die Türkei per Flugzeug.

Esad Sahin ist der stellvertretende Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland
Esad Sahin ist der stellvertretende Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland © Olga Weber

Was kann die deutsche Regierung tun, um die Hilfe für das Erdbebengebiet zu erleichtern?

Die deutsche Regierung muss Maßnahmen ergreifen, um den Transport von Waren in die Türkei zu erleichtern. Die Hilfe muss schnell und ohne Probleme durch den Zoll gehen. Darüber hinaus sollten wir den Erdbebenopfern, die nach Deutschland kommen wollen, Visaerleichterungen gewähren. Das Außenministerium in Deutschland hat zu diesem Thema erklärt, dass die Situation der Erdbebenopfer berücksichtigt werden wird. Aber das Verfahren ist immer noch sehr schwierig. Diejenigen, die kommen wollen, müssen offizielle Dokumente wie die Bankverbindung besorgen. Das wird den Prozess verlängern. Aus diesem Grund haben wir zur Unterstützung einer Petition aufgerufen. Außerdem stehen wir zu diesem Thema in Verbindung mit Vertretern des Ministeriums.

Interview: Yagmur Ekim Çay

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