Gaskrise in Deutschland: Wasserstoff ein möglicher Ausweg? Wie die Chancen stehen
Die Gaskrise hat Deutschland im Griff. Wasserstoff könnte ein möglicher Ausweg sein, um unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.
Schopsdorf – Gas wird immer knapper und teurer. Doch für Deutschland ist der Verzicht auf russische Gaslieferungen auch in der Gaskrise unvorstellbar. Alternativen zum Gas zu finden, wird bei einem Pilotprojekt in Sachsen-Anhalt erprobt: Dabei lässt Avacon Netz GmbH durch die Gasleitungen der Haushalte in Schopsdorf ein Gemisch aus Wasserstoff und Erdgas fließen. Die Testphase des noch kleinen Pilotprojekts startete erfolgreich. Es gibt aber auch Mängel, die zeigen, dass es für Wasserstoff noch ein langer Weg ist, bis es als Alternative zu Erdgas infrage kommt.
Chemisches Element: | Wasserstoff |
Symbol: | H |
Atommasse: | 1,00784 u |
Ordnungszahl: | 1 |
Ausweg aus der Gaskrise in Deutschland? Wasserstoff ist noch zu ineffizient
Denn wie aus dem n-tv-Bericht hervorgeht, ist Wasserstoff noch zu ineffizient. Beim Kochen brauche man mehr Wasserstoff als Gas. Zudem wird der in Schopsdorf eingesetzte Wasserstoff nicht aus Öko-Strom hergestellt und schadet, wie auch Biogas, der Umwelt. Ein Vorteil, den Frank Grölsch vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches hervorhebt: Für Wasserstoff gäbe es international mehr Beschaffungswege als für Erdgas.

Gaskrise in Deutschland: Habecks Gas-Deal und Energiepartnerschaft mit Katar geplatzt
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist die Frage nach der Unabhängigkeit russischer Gaslieferungen wichtig geworden. Wirtschaftsminister Robert Habeck traf Anfang März erstmals die Scheichs in Doha an, um eine Energiepartnerschaft zu vereinbaren. Doch nachdem der Katar-Deal platzte und die Scheichs Robert Habeck in der Gas-Krise hängen gelassen hatten, ist das deutsche Wirtschaftsministerium um Partnerschaften mit anderen Ländern bemüht, die vorübergehend Gas oder Wasserstoff liefern könnten. „Die Kataris haben sich entschieden, kein gutes Angebot zu machen“, soll Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) laut Bild gesagt haben.
Mögliche Auswege aus der Gaskrise: Niedersachsen probiert Alternativen zu Erdgas aus
In Niedersachsen werden bereits eigenständige Versuche unternommen, Deutschlands Gasabhängigkeit von Russlands zu verringern. Ein Dorf in Niedersachsen greift aktuell zur Biogasanlage, die über ein Wärmenetz ganz Ellringen – das ist besagtes Dorf – mit günstiger Nahwärme versorgen soll. Alle 50 Haushalte konnten an das Netz angeschlossen werden. So fand das Dorf in Niedersachsen eine Alternative zum Gastnotstand.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist für die Zukunft optimistisch, was ein Ende der Energiekrise angeht und sieht eine große Chance in den erneuerbaren Energien. Ein Beispiel wären laut Weil die Offshore-Windparks in der Nordsee, da sie „die eigentliche Grundlage für die erneuerbare Versorgung bei uns in Niedersachsen und ganz Deutschland“ seien, so der Ministerpräsident.
Gaskrise in Deutschland: Verbraucher zahlen höhere Energiepreise und Gasumlage ab ersten Oktober
Ein Blick auf die hohen Energiepreise zeigt, wie dringend andere Beschaffungswege von Gas sind. Weil das Gas jetzt bereits knapp ist und die Gasversorger unter den hohen Kaufpreisen nicht insolvent gehen dürfen, wird ab dem 1. Oktober eine Gasumlage greifen. Die Abgabe beträgt 2,419 Cent pro Kilowattstunde. Um die Verbraucher zu entlasten, wurde vom Bund eine Energiepauschale von 300 Euro eingeführt. Fraglich ist nur, was nach der Gasumlage von den 300 Euro Energiepauschale übrig bleiben wird.