Frankreich-Wahl: Wann findet die Stichwahl statt?
Die Frankreich-Wahl 2022 wird in der Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen entschieden. Wann und wie fällt die Entscheidung?
Paris – Zahlreiche Kandidat:innen sind in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022 am 10. April angetreten, um Staatsoberhaupt der „Grande Nation“ zu werden. Neben dem amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron und Marine Le Pen versuchten zehn Kandidierende, die beiden Favoriten der Frankreich-Wahl herauszufordern, darunter der Linke Jean-Luc Mélenchon, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die Republikanerin Valérie Pécresse oder der Rechtsextremist Éric Zemmour. Die zwei Bestplatzierten kommen in die Stichwahl.
Stichwahl in Frankreich | |
Angestrebtes Amt | Staatspräsident:in |
Datum | 24. April 2022 |
Öffnungszeiten der Wahllokale | 8 bis 19 Uhr/20 Uhr |
Wahlberechtigte | Etwa 48,7 Millionen |
Kandidierende | Emmanuel Macron und Marine Le Pen |
In der ersten Runde der Frankreich-Wahl erhielt Emmanuel Macron die meisten Stimmen. 27,84 Prozent der Wähler:innen in Frankreich stimmten für ihren bisherigen Präsidenten. Marine Le Pen vom Rassemblement National erhielt mit 23,15 Prozent die zweitmeisten Stimmen und landete damit nur knapp vor Jean-Luc Mélenchon.
Frankreich-Wahl: Warum es zur Stichwahl zwischen Macron und Le Pen kommt
Im ersten Wahlgang der Frankreich-Wahl konnte jedoch niemand die nötige absolute Mehrheit der Stimmen gewinnen. Daher kommt es zwei Wochen danach zur Stichwahl um das Amt der Präsidentin bzw. des Präsidenten. Daran nehmen die beiden Kandidierenden teil, die in der ersten Runde die meisten Stimmen erhalten haben. Das sind Amtsinhaber Emmanuel Macron und Marine Le Pen.
Emmanuel Macron | Marine Le Pen |
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21. Dezember 1977 in Amiens | 5. August 1968 in Neuilly-sur-Seine |
Studium der Philosophie und Politikwissenschaft | Studium der Rechtswissenschaft |
La République en Marche | Rassemblement National |
Präsident (seit 2017) | Mitglied des Europäischen Parlaments |
Frankreich-Wahl 2022: Wann findet die Stichwahl statt?
Die Stichwahl in Frankreich findet am Sonntag, dem 24. April, statt. Neue Präsidentin oder neuer Präsident wird, wer dabei die meisten Stimmen der rund 48 Millionen Wahlberechtigten bekommt. Eine absolute Mehrheit, also mehr als 50 Prozent der Stimmen, ist bei der Stichwahl nicht mehr nötig.
Der Ablauf der Stichwahl in Frankreich entspricht der Prozedur des ersten Wahlgangs. Die Wähler:innen haben am Wahlsonntag zwischen 8 und 19 Uhr, in manchen Gebieten auch 20 Uhr, die Möglichkeit, ihre Stimmen abzugeben. In den Überseegebieten wird bereits am Samstag (23. April) abgestimmt – Hintergrund dessen ist die Zeitverschiebung. Erste Hochrechnungen und Ergebnisse zur Frankreich-Wahl gibt es bereits am Wahlabend. Die Frankreich-Wahl können Sie live im TV und Live-Stream verfolgen.

Stichwahl in Frankreich: Macron liegt in Umfragen vor Le Pen
Emmanuel Macron geht als Favorit in die entscheidende Runde der Frankreich-Wahl 2022. In Umfragen liegt der amtierende Präsident zwischen 54,5 und 56 Prozent. Marine Le Pen liegt zwischen 44 und 45,5 Prozent. Auch im TV-Duell vor der Stichwahl am 24. April konnte Macron mehr Menschen von sich überzeugen. Etwa zwei Drittel der Befragten einer Elabe-Umfrage erklärten, der liberale Politiker sei überzeugender gewesen.
Viele Kandidierende der ersten Runde der Frankreich-Wahl 2022 und weitere prominente Politiker:innen unterstützen zudem Emmanuel Macron. Entscheidend könnten die Stimmen des linken Lagers in Frankreich sein. Der Drittplatzierte Jean-Luc Mélenchon sprach sich zwar nicht eindeutig für die Wahl Macrons aus, jedoch forderte er seine Anhänger:innen auf, auf keinen Fall Le Pen zu wählen.
Stichwahl in Frankreich: Neuauflage der Frankreich-Wahl 2017
Das Duell zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen in der Stichwahl ist keine Neuheit. Bereits bei der Präsidentschaftswahl 2017 standen sich der Liberale und die Rechtsextremistin gegenüber. In der finalen Runde der Frankreich-Wahl 2017 setzte sich Macron mit 66,1 Prozent der Stimmen gegen Le Pen durch, die 33,9 Prozent der Wählenden überzeugen konnte. (ms)