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Stichwahl in Frankreich: Sarkozy unterstützt Macron

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Von: Andreas Schmid

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Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy (l) mit Emmanuel Macron.
Wirbt aktiv für die Wahl Emmanuel Macrons: Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy (l). © Aurelien Morissard/Imago

Vor der entscheidenden Stichwahl in Frankreich bekommt Präsident Macron Wahlkampfhilfe - von Ex-Präsident Sarkozy.

Paris - Frankreich steht vor einer wegweisenden Wahl. Am 24. April trifft Präsident Emmanuel Macron in der Stichwahl auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Umfragen zufolge könnte es ein enges Rennen werden. Nun kann sich Macron aber auf prominente Unterstützung freuen.

Die ehemaligen Spitzenpolitiker Nicolas Sarkozy und Lionel Jospin riefen die französische Bevölkerung aktiv zur Stimmabgabe für Macron auf. Ein Wahlsieg Le Pens müsse verhindert werden

Frankreich-Wahl: Sarkozy unterstützt Macron

Der konservative Ex-Präsident Nicolas Sarkozy attestierte Macron die „nötige Erfahrung angesichts einer sehr komplexen internationalen Krise“. Außerdem engagiere Macron sich eindeutig für Europa. Dieser aktive Wahlkampf ist durchaus überraschend. Sarkozy hatte sich vor der Stichwahl nicht zur Frankreich-Wahl positioniert. Es gab keine Unterstützung für Macron – aber auch keine für die Kandidatin seiner eigenen konservativen Partei, Valérie Pécresse. Sie hatte in der ersten Runde mit knapp fünf Prozent das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der ehemaligen Volkspartei eingefahren.

Wie ist diese öffentliche Hilfe einzuschätzen? Kann Macron davon profitieren? Sarkozy genießt in Frankreich – trotz Verurteilung wegen mutmaßlicher Korruption – nach wie vor ein hohes Ansehen. Der 67-Jährige könnte konservative Wähler:innen in Richtung Sarkozy bringen. Gleichzeitig könnte er aber auch eher linksorientierte Französ:innen abschrecken. Sie könnten – um Macron zu verhindern – zu Le Pen wechseln oder auch gar nicht wählen.

Frankreichs letzte Präsidenten

seit 2017Emmanuel Macron
2012 bis 2017\tFrançois Hollande
2007 bis 2012\tNicolas Sarkozy
1995 bis 2007\tJacques Chirac
1981 bis 1995\tFrançois Mitterrand

Der ehemalige sozialistische Premierminister Lionel Jospin kündigte an, in der Stichwahl „Le Pen zu verhindern und für Macron zu stimmen“. Jospin war 2002 als Präsidentschaftskandidat der Linken überraschend von dem rechtsextremen Jean-Marie Le Pen überholt worden, der in die Stichwahl kam. Er ist der Vater von Marine Le Pen.

Frankreich-Wahl: Macron in Umfragen knapp vorn

Der französische Verfassungsrat bestätigte am Mittwoch (13.04.2022) offiziell das Ergebnis der ersten Runde der Präsidentschaftswahl. Macron kam bei der Abstimmung am Sonntag (10.04.2022) demnach auf 27,85 Prozent der Stimmen, Le Pen auf 23,15 Prozent.

Weil weder Macron noch Le Pen die absolute Mehrheit erreichen konnten, muss wie immer bisher auch 2022 die Stichwahl entscheiden. Dieses Duell hatte es schon 2017 gegeben. In Umfragen zur Frankreich-Wahl liegt Macron derzeit zwei bis acht Prozentpunkte vor seiner Herausforderin. Eine aktuelle Erhebung vom 13. April sieht Macron bei 53 und Le Pen bei 47 Prozent. (as/AFP)

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