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Umfragen zur Frankreich-Wahl: Wer führt vor der Parlamentswahl?

Erstellt: 19.06.2022, 15:00 Uhr

Von: Max Schäfer

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Bei der Frankreich-Wahl steht am Sonntag (19. Juni) die Entscheidung an. Wer liegt in Umfragen vor der Parlamentswahl vorne?

Paris – Nach der Wahl ist in Frankreich vor der Wahl – nicht nur sprichwörtlich: Am 12. und 19. Juni entscheiden die Menschen bei der Parlamentswahl in Frankreich, ob der im April als Präsident wiedergewählte Emmanuel Macron und dessen jüngst in Renaissance umbenannte Partei weiterhin eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung haben. In Umfragen zeichnet sich ein enges Rennen ab, doch das Mehrheitswahlrecht hilft Macron.

Frankreich-Wahl: Was sagen die Umfragen vor der Parlamentswahl?

Die Parlamentswahl hat eine enorme Bedeutung für Emmanuel Macron: Als Staatspräsident hat er das wichtigste politische Amt Frankreichs inne und ist mit zahlreichen bedeutenden Kompetenzen, gerade im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik, ausgestattet. Die Politik des Landes bestimmt jedoch die Regierung, die aus den Reihen der stärksten Fraktion in der Nationalversammlung ernannt wird.

Wenn Macrons Unterstützer:innen bei der Parlamentswahl in Frankreich ihre Mehrheit verlieren, muss Macron eine Premierministerin bzw. einen Premierminister aus den Reihen der Wahlsieger:innen ernennen. Auf dieses Szenario arbeitet unter anderem Jean-Luc Mélenchon hin, der dazu zahlreiche Parteien der Linken im Bündnis NUPES zusammengeführt hat. Mithilfe von Grünen, Sozialist:innen und Kommunist:innen will der Linke Premierminister werden.

Auf der anderen Seite hofft Marine Le Pen auf ein starkes Abschneiden ihres Rassemblement National. Die Rechtsextremist:innen versuchen, sich nach dem starken Abschneiden Le Pens bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022 als einzige Opposition zu inszenieren. Doch die Umfragen sprechen gegen sie.

Parlamentswahl Frankreich: Umfragen prognostizieren enges Rennen

In den letzten Umfragen der Meinungsforschungsinstitute Harris interactive und Ifop kurz vor der Frankreich-Wahl lagen Emmanuel Macrons Unterstützer:innen und ihr Bündnis „Ensemble“ nahezu gleichauf mit dem Linksbündnis NUPES. Die Liberalen führen die Umfrage von Harris interactive mit 26 Prozent an. Mélenchon und dessen Bündnis lagen bei der Umfrage von Ifop einen Prozenpunkt vor dem Macron-Bündnis.

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Mit etwas Abstand folgte Le Pens Rassemblement National. Die konservativen Republikaner verlieren im Vergleich zu 2017 an Boden. Die rechtsextreme Partei Réconquête von Éric Zemmour spielte bei der Parlamentswahl keine nennenswerte Rolle.

Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs der französischen Parlamentswahl bestätigten die Umfragen im Vorfeld weitestgehend.

Frankreich-Wahl: Wie sich die Umfragen auf die Sitzverteilung in der Nationalversammlung auswirken

Bei der Parlamentswahl in Frankreich entscheidet jedoch nicht das landesweite Ergebnis darüber, wie viele Sitze die Parteien bekommen. Stattdessen treten die Kandidierenden in 577 Wahlkreisen gegeneinander an. In jedem Wahlkreis ist ein Sitz zu vergeben. Wer die meisten Stimmen erhält, zieht ins Parlament ein.

In den Wahlkreisen führt das Macron-Bündnis „Ensemble“ die Umfragen an. Trotz des knappen Ergebnisses in den Umfragen und im ersten Wahlgang, prognostizieren die Erhebungen vor der Frankreich-Wahl Emmanuel Macrons Unterstützer:innen eine Mehrheit. Ob es jedoch für die absolute Mehrheit reicht, ist unsicher. Laut Ifop-Prognose vom Donnerstag (16. Juni) erhalten sie zwischen 265 und 300 Sitzen.

Parlamentswahl Frankreich: Die Prognosen zur Sitzverteilung im Überblick

Die Linken um Mélenchon erreichen laut Prognosen zwar keine Mehrheit, gehen aber gestärkt in die zweite Runde der Wahl. Auch der rechtsextreme Rassemblement National gewinnt im Vergleich zu 2017. Die Sitzverteilung laut Umfragen der Institute Harris interactive und Ifop vom 15. bzw. 16. Juni 2022 im Überblick:

Um die Mehrheit in der Nationalversammlung zu bekommen, muss eine Partei bzw. ein Bündnis 289 Wahlkreise gewinnen. In der ersten Runde der Frankreich-Wahl konnten bereits fünf Sitze vergeben werden: Vier gingen an NUPES, ein Mandat an Ensemble. (ms)