Falklandinseln wollen britisch bleiben

Die Bewohner der Falklandinseln wollen britisch bleiben. Argentinien akzeptiert das Referendum nicht.
Am Hafen fällt der erste Blick von Ankömmlingen auf rote Briefkästen. Im Wind knattern Union Jacks, und es herrscht Linksverkehr. Die Falklandinseln im Südatlantik dürften über mehr Pinguine verfügen als Großbritannien, aber für die Einwohner besteht kein Zweifel, dass sie ihrem Wesen und ihrer Herkunft nach Briten sind. In einer Volksabstimmung haben sich jetzt 1?513 Wahlberechtigte – oder 99,8 Prozent – für den Fortbestand als britisches Überseegebiet entschieden. Lediglich drei Falkländer stimmten dagegen.
Das Referendum sollte eine klare Botschaft an den nur 400 Kilometer entfernten Nachbarn Argentinien zu senden. Die Beziehung zur Regierung in Buenos Aires sei zuletzt zunehmend „schwieriger und aggressiver“ geworden, sagte Mike Summers, ein Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung der Falklands, der Zeitung The Guardian: „Unsere Bindung zum Vereinigten Königreich ist eng und produktiv, und wir würden gern in Ruhe gelassen werden, um diese Beziehung zum Wohle künftiger Generationen auszubauen.“ Premierminister David Cameron hat die argentinische Regierung aufgefordert, den Wunsch der Insulaner zu respektieren.
Ölvorkommen vermutet
Argentinien erhebt Anspruch auf das Gebiet, seit die Engländer dort 1833 einen Flottenstützpunkt errichteten. Als die Militärregierung vor 31 Jahren Invasionstruppen schickte, provozierte das einen zwei Monate dauernden blutigen Krieg mit Großbritannien. Auch unter Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner hat sich nichts an der Sicht geändert, dass die Briten illegal auf dem Archipel leben. Seit Ölvorkommen vor der Küste vermutet werden, hat sich der Streit verschärft. Der argentinische Außenminister Hector Timerman verkündete, dass die Falklands in spätestens zwanzig Jahren unter der Herrschaft seines Landes stünden. Er wirft Großbritannien Kolonialismus vor.
Kolonialismus, so heißt es auf den Falklands wiederum, ist es, das von den Vereinten Nationen anerkannte Recht auf Selbstbestimmung zuignorieren. Doch die Regierung in Buenos Aires hat bereits klargemacht, dass sie die Volksabstimmung nicht anerkennt. Alicia Castro, die argentinische Botschafterin in London, sprach von einem „rechtlich wertlosen Manöver“. Noch in dieser Woche will der argentinische Senat den territorialen Anspruch erneuern.