Faeser und Scholz wohl einig: So könnte es im Fall einer hessischen Spitzenkandidatur weitergehen
Im Falle einer Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl in Hessen will Faeser nach Medienberichten erst einmal Bundesinnenministerin bleiben.
Wiesbaden – Fast alle im hessischen Landtag vertretenen Parteien haben bereits erklärt, mit welchem Spitzenpersonal sie in den Wahlkampf für die Abstimmung am 8. Oktober gehen werden – bis auf SPD und Linke. Bundesinnenministerin Nancy Faeser könnte für das Amt der hessischen Ministerpräsidentin kandidieren. Doch was wird aus ihrem Ministerposten, sollte sie sich zur Wahl stellen?
Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge, will Faeser auch im Fall einer SPD-Spitzenkandidatur in Hessen erst einmal Bundesinnenministerin bleiben. Darauf habe sich Faeser mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verständigt, so die Zeitung. Am Freitag (3. Feburar) soll sich Faeser, die auch hessische SPD-Vorsitzende ist, bei einer SPD-Veranstaltung in Friedewald zu ihren Plänen erklären – also auch zu einer möglichen Spitzenkandidatur zur Landtagswahl.

Wie gehts es mit Innenministerin Faeser weiter? SPD-Sprecher kündigt „weise Entscheidung“ an
Ein Sprecher der SPD Hessen sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend auf Anfrage zu dem Zeitungsbericht, es handele sich um „Spekulationen“. Am Freitag werde aber „eine weise Entscheidung“ getroffen. Das Bundesinnenministerium und das Kanzleramt wollten den Bericht nicht kommentieren.
Nancy Faeser hatte mit dem Satz „Mein Herz ist in Hessen“ auf einem Parteitag im vergangenen Frühjahr viele Erwartungen der hessischen Genossen geschürt. Ein klares Bekenntnis dazu, ob sie auch ihre politische Zukunft in ihrem Heimatbundesland sieht, vermeidet die 52-Jährige seitdem aber hartnäckig. Die Christdemokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen. Für die derzeit mitregierenden Grünen will Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir antreten.
Landtagswahl in Hessen: CDU nach letzten Umfragen vor SPD
Ein Wahlsieg der SPD in Hessen gilt wegen der starken Konkurrenz von CDU und Grünen alles andere als ausgemacht. Bei einer Wahlumfrage im vergangenen Herbst war die CDU auf 27 Prozent der Stimmen gekommen, Grüne und SPD landeten bei jeweils 22 Prozent der Wählerzustimmung. (slo/dpa)