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Kämpfe im Sudan: Erste Militärmaschine mit Evakuierten landet in Berlin

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Von: Yağmur Ekim Çay

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Die Bundeswehr startet Evakuierungseinsatz für deutsche Bürger im Sudan. Nach einer angekündigten Feuerpause gehen die Kämpfe weiter.

Dieser News-Ticker ist beendet. Aktuelle Nachrichten zu den Kämpfen im Sudan lesen Sie in diesem Ticker.

Update vom 24. April, 7.20 Uhr: Die erste Militärmaschine der Bundeswehr mit Evakuierten aus dem Sudan ist am Montagmorgen (24. April) in Berlin gelandet. An Bord seien 101 Deutsche, ihre Familien und Angehörige weiterer Partnerstaaten gewesen, teilte das Auswärtige Amt auf Twitter mit. Die Maschine landete demnach um 6.15 Uhr. Weitere Evakuierungsflüge seien geplant, solange die Sicherheitslage es zulasse, hieß es vom Auswärtigen Amt weiter.

Deutschland hatte wie andere Staaten in dem Land am Horn von Afrika am Sonntag eine militärische Evakuierung begonnen. Insgesamt waren drei Airbus A400M der Bundeswehr in den Sudan geflogen, um zu evakuierende Personen aufzunehmen. Es sollten mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche über den jordanischen Militärflugplatz Al-Asrak ausgeflogen werden.

Luftwaffe evakuiert Bundesbürger aus dem Sudan
Ein Airbus der Luftwaffe landet mit aus dem Sudan evakuierten Bundesbürgern auf dem Flughafen BER. © Jörg Carstensen/dpa

Bundeswehr evakuiert mehr als 200 Menschen aus dem Sudan

Update vom 24. April, 5.15 Uhr: Die Bundeswehr hat mehr als 200 Menschen aus der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum ausgeflogen. Am Sonntagabend hob als erste deutsche Maschine ein Militärtransporter mit 101 Evakuierten zum Rückflug ab, wie die Bundeswehr in der Nacht auf Twitter mitteilte. Später folgte demnach ein zweiter Flieger mit 113 Evakuierten. In Khartum war am Abend auch eine dritte deutsche Militärmaschine gelandet.

Kämpfe im Sudan: Bundeswehr startet Evakuierungseinsatz

Update vom 23. April, 16.11 Uhr: Das Verteidigungsministerium hat via Twitter mitgeteilt, dass die Bundeswehr mit dem Evakuierungseinsatz für deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger aus dem Sudan begonnen hat. Im Sudan koordinieren die Bundeswehr zusammen mit dem Auswärtigen Amt den Einsatz für die Deutschen vor Ort. Dies geschieht in Abstimmung mit den Partnern.

Für die Rettungsmission flog die Luftwaffe nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur mit Militärtransportern in das von heftigen Kämpfen erschütterte Land in Afrika.

Kämpfe im Sudan: Neben deutschen Staatsangehörigen werden auch andere Bürger aus EU-Ländern evakuiert

Ziel des mit Deutschlands Partnern koordinierten Einsatzes sei es, „so viele deutsche Staatsangehörige wie möglich aus Khartum auszufliegen“, schrieben Bundesverteidigungsministerium und Auswärtiges Amt am Sonntag in ihren Twitter-Botschaften. Im Rahmen der Möglichkeiten würden auch Bürger aus anderen EU-Ländern und weiteren Staaten mitgenommen.

Bereits am Mittwoch war ein erster Versuch der Evakuierung aus dem Sudan gescheitert. Nach Angaben des Auswärtigen soll die Zahl der Deutschen, die aufgrund der Kämpfe im Sudan festsitzen, im „unteren dreistelligen Bereich liegen“.

Kämpfe im Sudan: Luftevakuierung vom Flughafen in Khartum ist wohl keine Option

Update vom 23. April, 9.59 Uhr: Von einer Luftevakuierung aus Khartum kann keine Rede sein, da der „internationale Flughafen ein Ort der Kämpfe ist“, warnte nun der russischen Botschafter im Sudan, Andrej Chernowol. „Inzwischen ist es unmöglich, Russen aus aus der sudanesischen Hauptstadt auf dem Luftweg zu evakuieren“, zitierte ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti weiter.

Laut einer Erklärung der sudanesischen Streitkräfte vom Samstag (22. April) sollten die Diplomaten-Evakuierungen gewährt werden, hieß es in dem Bericht weiter. USA, Großbritannien, Frankreich und China wollten demnach ihr Personal ausfliegen lassen.

Kämpfe im Sudan: Auch Frankreich fliegt Diplomaten aus  - „Schnelle Evakuierung“

Update vom 23. April, 9.49 Uhr: Wie die USA holt auch Frankreich sein Botschaftspersonal aus dem Sudan. Es werde eine „Operation zur schnellen Evakuierung“ der Diplomaten und der französischen Staatsangehörigen durchgeführt, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Auch europäische Diplomaten würden aufgenommen, hieß es.

Kämpfe im Sudan: USA evakuieren Diplomaten aus dem Land und schließen Botschaft

Update vom 23. April, 7.30 Uhr: Die USA haben angesichts der schweren Kämpfe im Sudan ihre Regierungsmitarbeiter aus dem Land abgezogen und die US-Botschaft in der Hauptstadt Khartum geschlossen. Alle US-Diplomaten und ihre Angehörigen seien erfolgreich in Sicherheit gebracht worden, teilten das Weiße Haus und das US-Außenministerium in der Nacht zum Sonntag (23. April) mit.

Zuvor hatte die sudanesische RSF-Miliz mitgeteilte, sie habe sich mit dem US-Militär abgestimmt, um das Personal der US-Botschaft auszufliegen. Sechs US-Militärflugzeuge hätten infolge dieser Abstimmung am Sonntagmorgen Diplomaten und deren Familien außer Landes gebracht, teilte die Miliz im Onlinedienst Twitter mit. Die RSF sagte zu, auch mit anderen Auslandsvertretungen zusammenzuarbeiten, um Ausländern eine „sichere Rückkehr in ihre Länder“ zu ermöglichen.

Konflikt im Sudan: Konfliktparteien geben grünes Licht für Evakuierungen Deutscher

Update vom 22. April, 13.37 Uhr: Neue Hoffnung für Diplomaten und deutsche Staatsbürger im Sudan: Nach einer gescheiterten Evakuierungsaktion der Bundeswehr am Mittwoch (19. April) haben die Konfliktgegner nun offenbar grünes Licht für Evakuierungen gegeben.

Nach Angaben des Militärs sagte Armeechef General Abdel Fattah al-Burhan Unterstützung dabei zu, ausländischen Diplomaten und Staatsbürgern eine sichere Ausreise zu ermöglichen. Die USA, Großbritannien, Frankreich und China würden „in den kommenden Stunden“ mit Evakuierungen aus Khartum beginnen. Auch die Bundesregierung bereitet mehrere Optionen für eine Evakuierung vor, wie Außenministerin Baerbock schon am Freitag mitgeteilt hatte.

Auch Burhans Rivale, der Chef der paramilitärischen RSF-Miliz, sicherte zu, Evakuierungen zu erlauben und dazu alle Flughäfen teilweise offenzuhalten. Der internationale Flughafen in der Hauptstadt Khartum ist allerdings immer wieder Schauplatz von Gefechten - und auch die Lage an anderen Flughäfen ist unklar..

Konflikt im Sudan: Kämpfe nach Feuerpause gehen weiter

Update vom 22. April, 09.44 Uhr: Im Sudan sind nach einer kurzen Feuerpause über Nacht die Kämpfe zwischen rivalisierenden Militäreinheiten weitergegangen. Am Samstagmorgen sei die Hauptstadt Khartum erneut bombardiert worden, sagte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor Ort. Auch Schüsse waren demnach zu hören. Augenzeugen berichteten auf Twitter von Explosionen in Khartum.

Eine Feuerpause, die die Konfliktparteien am Freitag aufgrund der Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadans vereinbart hatten, habe großteils in der Nacht gehalten, sagte der Reporter. Es sei lediglich zu „sporadischen Auseinandersetzungen“ gekommen.

Update vom 22. April, 06.41 Uhr: Spanien hat Medienberichten zufolge zwei Transportmaschinen der Luftwaffe für die Evakuierung seiner Staatsbürger und einiger anderer Europäer und Lateinamerikaner aus dem Sudan nach Afrika geschickt. Einer der beiden Militärtransporter von Typ A400M sei bereits in Dschibuti am Horn von Afrika gelandet, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag. Eine dritte Maschine desselben Typs sei in Spanien in Bereitschaft. Jedes der Militärflugzeuge könne mehr als 100 Menschen transportieren. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.

News zu Kämpfen im Sudan: Streitkräfte geben Waffenstillstand bekannt

Update vom 21. April, 19.26 Uhr: Die sudanesischen Streitkräfte haben am Freitagabend ihre Zustimmung zu einem dreitägigen Waffenstillstand bekanntgegeben. Die Feuerpause solle noch am Freitag in Kraft treten, damit die Bürger die Feiertage zum Ende des Ramadans begehen könnten, hieß es in einer Facebook-Mitteilung der Armee. Eine genaue Uhrzeit für den Beginn einer möglichen Feuerpause nannte das Militär nicht. Eine Bestätigung durch die rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) blieb zunächst aus.

Bereits mehrmals hatten sich beide Seiten in den vergangenen Tagen auf einen Waffenstillstand geeinigt, diesen bislang jedoch immer wieder gebrochen. Viele Sudanesen sitzen seit Tagen in ihren Häusern, aber auch Schulen und anderen Einrichtungen fest. Tausende Menschen haben nach Angaben der UN kein Essen oder Zugang zu medizinischer Versorgung. Eine Feuerpause ist eine entscheidende Voraussetzung für mögliche Evakuierungsmissionen von ausländischen Staatsbürgern im Sudan.

Kämpfe im Sudan: Bundeswehr bereitet neuen Evakuierungseinsatz vor

Erstmeldung vom 21. April:

Khartum – Außenministerin Annalena Baerbock fordert ein sofortiges Ende der Gewalt im Sudan gefordert. Im Hinblick auf die Konflikte zwischen den beiden rivalisierenden Generälen sagte sie am Freitag bei einer Pressekonferenz mit dem spanischen Außenminister José Manuel Albares: „Lassen Sie zu, dass die Bevölkerung dringend benötigte Hilfe erhält.“ Die beiden sollten den Konflikt zwischen sich durch Verhandlungen lösen, anstatt den Sudan „in Schutt und Asche zu legen“, forderte die Grünen-Politikerin.

Eine sofortige Feuerpause sei laut Baerbock „das A und O“ für eine Evakuierung der Menschen im Sudan. Die Bundesregierung arbeite Tag und Nacht daran, die Betroffenen endlich in Sicherheit zu bringen. Daher habe es oberste Priorität eine Feuerpause über die Feiertage zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zu erreichen.

Konflikt im Sudan: Über 100 Deutsche vor Ort

Im Sudan waren am Samstag Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Dabei kämpft De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe RSF. Die beiden führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Seit Jahren soll die Macht an eine Zivilregierung übergeben werden.

Die Vorbereitungen für eine erneute Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan sind im Gange, das berichtete die Deutsche Presse Agentur am Freitag. „Die Bundeswehr bereitet Möglichkeiten zur Rückführung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen aus dem Sudan vor“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag auf Anfrage. Dabei stehe der Schutz der deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Sudan im Vordergrund. Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte der Bundeswehr nannte er nicht.

Gescheiterter Staat: Experten sehen ähnliche Lage wie in Libyen

Die internationale Gemeinschaft hat Experten zufolge zu spät auf den Konflikt im Sudan reagiert. Die wachsenden Spannungen zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces habe man über Monate ignoriert. Auch nach Ausbruch der Kämpfe am vergangenen Samstag hätten regionale und internationale Organisationen sowie Regierungen mehr tun müssen, als einen Waffenstillstand zu fordern. Der Konflikt im Sudan könnte das Land in eine ähnliche Lage wie Libyen bringen, was die Gefahr eines gescheiterten Staates birgt. Sie habe „zu wenig, zu spät“ getan, um die Kämpfe zu stoppen, sagte Solomon Ayele Dersso, Direktor des Think Tanks Amani Afrika mit Sitz in Äthiopien.

Ein früherer Versuch einer diplomatischen Evakuierung musste abgebrochen werden, da die Sicherheitslage zu gefährlich für einen solchen Einsatz war. Gerechnet wird mit über 100 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. (mit Agenturmaterial)

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