Die Vorbereitungen für eine erneute Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan sind im Gange, das berichtete die Deutsche Presse Agentur am Freitag. „Die Bundeswehr bereitet Möglichkeiten zur Rückführung deutscher Staatsbürger und weiterer zu schützender Personen aus dem Sudan vor“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag auf Anfrage. Dabei stehe der Schutz der deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Sudan im Vordergrund. Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte der Bundeswehr nannte er nicht.
Die internationale Gemeinschaft hat Experten zufolge zu spät auf den Konflikt im Sudan reagiert. Die wachsenden Spannungen zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces habe man über Monate ignoriert. Auch nach Ausbruch der Kämpfe am vergangenen Samstag hätten regionale und internationale Organisationen sowie Regierungen mehr tun müssen, als einen Waffenstillstand zu fordern. Der Konflikt im Sudan könnte das Land in eine ähnliche Lage wie Libyen bringen, was die Gefahr eines gescheiterten Staates birgt. Sie habe „zu wenig, zu spät“ getan, um die Kämpfe zu stoppen, sagte Solomon Ayele Dersso, Direktor des Think Tanks Amani Afrika mit Sitz in Äthiopien.
Ein früherer Versuch einer diplomatischen Evakuierung musste abgebrochen werden, da die Sicherheitslage zu gefährlich für einen solchen Einsatz war. Gerechnet wird mit über 100 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. (mit Agenturmaterial)