1. Startseite
  2. Politik

EU-Impfausweis: Ohne Booster ist die Corona-Impfung bald nur noch neun Monate gültig

Erstellt:

Von: Lukas Zigo

Kommentare

Die EU-Kommission fordert rasche Auffrischimpfungen in Mitgliedsstaaten und hat im Zuge dessen eine neue Regelung auf den Weg gebracht.

Brüssel – Um den europaweiten Kampf gegen die Corona*-Pandemie weiter voranzutreiben, werden die EU-Impfnachweise ohne Auffrischung künftig nur noch neun Monate lang* gültig sein. Die EU-Kommission teilte am Dienstag (21.12.2021) mit, dass die Regelung am 1. Februar in Kraft tritt, sofern die Mitgliedsstaaten oder das Europaparlament nicht mit den erforderlichen Mehrheiten ihr Veto einlegen. Da diese Entscheidung mit den Mitgliedsstaaten abgestimmt wurde, gilt dies als höchst unwahrscheinlich.

Die Gültigkeitsdauer der Impfzertifikate ist auf 270 Tage festgelegt. Diese gebe den „Bürgern und Unternehmen die Sicherheit, ihre Reisen sicher zu planen“, erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Nun sei es an den Mitgliedsstaaten, die Auffrischungsimpfungen rasch zu verabreichen* „um unsere Gesundheit zu schützen und die Sicherheit des Reisens zu gewährleisten“.

Coronavirus - Digitaler Impfnachweis
Ein Impfpass und ein Smartphone, auf dem die App CovPass läuft, liegen auf einem Impfzertifikat, das von einer Apotheke ausgestellt wurde. © Stefan Puchner/dpa

Coronavirus: Impfzertifikate in Frankreich laufen ohne Booster nach sechs Monaten ab

Die Gültigkeit von Doppel-Impfungen haben einige EU-Mitgliedsländer zuvor bereits selbst beschränkt. So laufen zum Beispiel in Frankreich ab dem 15. Januar die Impfnachweise von Erwachsenen etwa sechs Monate nach dem Erhalt der zweiten Corona-Impfung ab, sofern sich der Betroffenen nicht hat boostern lassen.

Innerhalb der Europäischen-Union erhalten Menschen den EU-Impfnachweis direkt nach ihrer Impfung. Dieser enthält einen QR-Code, welcher in das EU-weite digitale Covid-19-Zertifikatssystem eingespeist werden kann. Dies erfolgt in Deutschland über die Corona-Warn-App oder die CovPass App*.

EU-Kommission: Boostern spätestens nach sechs Monaten empfohlen

Laut Kommission werden Auffrischungsimpfungen spätestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung empfohlen. Das Impfzertifikat soll aber drei weitere Monate gültig sein, bevor es abläuft, sodass man genug Zeit hat, sich eine Booster-Impfung zu holen.

Nach dem EU-Gipfel hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt, dass ihre Behörde zeitnah eine Regelung mit Blick auf den EU-Impfnachweis vorlegen werde. Vor der diesjährigen Sommersaison hatten sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf die letzten Details der europaweiten Zertifikate geeinigt. Mittlerweile werden sie nach Kommissionsangaben in 60 Ländern und Regionen auch außerhalb der EU anerkannt und verwendet. Mehr als 800 Millionen Zertifikate seien bereits ausgestellt worden.

Deutschland: Corona-Gipfel entscheidet über möglichen Lockdown

Bund und Länder beraten am Dienstag (21.12.2021) über neue Maßnahmen und Beschränkungen über die Feiertage. Der Ausbreitung der Omikron-Variante soll entgegengewirkt werden. Vorgesehen sind härtere Corona-Regeln für Ungeimpfte, aber auch Einschränkungen von Geimpften und Genesenen.

Geplant sind Kontaktbeschränkungen, die sich wie folgt gestalten: „In Kreisen mit einer Inzidenz oberhalb von 350 pro 100.000 Einwohner müssen alle Kontakte reduziert werden. Deshalb gilt bei privaten Feiern und Zusammenkünften eine Teilnehmergrenze von 50 Personen (Geimpfte und Genesene) in Innenräumen und 200 Personen (Geimpfte und Genesene) im Außenbereich.“ Nun gelten bundesweit „strengere Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte“, heißt es in der Beschlussvorlage. (lz/dpa/afp) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare