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Israel: Eskalation kurz vor Wahl – Mehrere Tote in Nablus

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Von: Christian Einfeldt

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Der Konflikt zwischen Israel und Palästina fordert weitere Opfer. Die Gewalt in Westjordanland nimmt zu – kurz vor der Parlamentswahl in Israel.

Nablus – Die Spannungen im Westjordanland nehmen zu. Auf der einen Seite der israelische Staat, auf der anderen eine neu gegründete palästinensische Miliz namens „Höhle der Löwen“. Bereits seit mehreren Wochen gibt es auf beiden Seiten Todesopfer und viele Verletzte.

Nur wenige Tage vor der israelischen Wahl am 1. November 2022 nun der nächste Vorfall: Mitglieder des israelischen Geheimdienstes „Shin Bet“ sollen am vergangenem Dienstag (25. Oktober) in der Stadt Nablus im palästinensischen Autonomiegebiet fünf Menschen getötet haben.

Fünf Tote und 21 Verletzte: Israel attackiert palästinensische Miliz „Höhle der Löwen“

Deneben sollen bei der Operation Israels rund 21 Menschen verwundet worden sein. Laut dem britischen Nachrichtenportal The Guardian ist für die hohe Zahl der Verletzten der Ort des Angriffs verantwortlich: ein mutmaßliches Bombenlabor. Dortige Explosionen hätten für weitere Verletzte gesorgt. Medienberichten zufolge hätten sich Mitglieder der Miliz „Höhle der Löwen“ dort versteckt.

Anwohnerinnen und Anwohner beschreiben das jüngste Kriegsszenario mit dichten Wolken, die sich über die Stadt gelegt hätten. Nur wenige Stunden danach begannen bereits die Aufräumarbeiten. Glassplitter und weitere Trümmer des Anschlags seien entfernt worden. An einen gewöhnlichen Tagesablauf ist in aktuellen Zeiten dennoch nicht zu denken. Wie The Guardian berichtet, folgte die Antwort aus Teilen der palästinensischen Bevölkerung prompt. Im Westjordanland bleiben die Läden rund um die Städte Nablus und Ramallah geschlossen. Auf einen Trauerzug für die Verstorbenen des jüngsten Anschlags folgte der Generalstreik.

Palästinenser protestieren.
Kurz vor Israel-Wahl : Konflikt zwischen Palästina und Israel spitzt sich weiter zu. (Symbolbild) © ZUMA Wire/Imago

Spannungen zwischen Israel und Palästina: Konflikt spitzt sich weiter zu

Vom israelischen Staat durchgeführte Razzien, die sich explizit gegen die Miliz „Höhle der Löwen“ richten, bestimmen schon seit Monaten den Konflikt beider Parteien. Im Zuge der letzten Razzien kamen nun also fünf Menschen ums Leben. Nach Informationen von The Guardian gehörten drei Menschen der besagten Organisation an. Bei den zwei anderen Todesopfern soll es sich hingegen um unbeteiligte Personen gehandelt haben.

Stimmen aus der palästinensischen Autonomiebehörde bezeichnen die Angriffe von Israel unlängst als Kriegsverbrechen. Euronews zufolge unterstützt der israelische Premierminister Yair Lapid hingegen die Vorgehensweise und hob Medienberichten zufolge vor allem deren Präzision hervor. Das Westjordanland befindet sich im Ausnahmezustand – und das bereits seit mehreren Monaten. Nablus, eine Stadt mit rund 156.906 Einwohnerinnen und Einwohnern, wird dabei immer wieder zum Austragungsort des Konflikts erklärt. Ein Konflikt, der auch bei der Wahl in Israel kommendem Dienstag (1. November) in Israel Thema sein wird. (Christian Einfeldt)

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