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Türkei: Erdogan mischt sich in Zypern-Konflikt ein

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Von: Nadja Austel

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Erdogan vor der türkischen Flagge. Sein Blick ist streng und intensiv
Erdogan wählt kämpferische Worte gegenüber Süd-Zypern. (Symbolbild) © Vladimir Smirnov/Imago

Das Geschehene werde nicht unbeantwortet bleiben, sagt der Präsident der Türkei zum Anschlag auf eine Moschee in Süd-Zypern.

Ankara – Bevor Recep Tayyip Egodan, Präsident der Türkei, zu einer Reise nach Qatar aufbrach, zeigte er sich laut Reportern kämpferisch zum Thema des Anschlags auf eine Moschee im Süden Zyperns. Das berichtet Aljazeera am Montag (06.12.2021). „Unglücklicherweise gab es einen versuchten Anschlag auf eine unserer Moscheen in Süd-Zypern. Diese Aktion wird natürlich nicht unbeantwortet bleiben,“ so Staatschef Erdogan.

Der türkischen Zeitung Daily Sabah zufolge sei mindestens ein Verdächtiger festgenommen worden, nachdem er am 2. Dezember den Versuch unternommen haben soll, die Große Moschee in der Stadt Larnaka in Süd-Zypern in Brand zu setzen. Der Brand konnte jedoch schnell gelöscht werden. Bei dem Vorfall habe es dem Bericht zufolge keine Verletzten gegeben.

Erdogan geht Süd-Zypern an: „Der Preis, den ihr [dafür] zahlen werdet, wird hoch sein“

„Das sagen wir Süd-Zypern: Unterlasst derartige Sabotage unserer Gotteshäuser. Der Preis, den ihr für solche Vorfälle zahlen werden müsst, wird hoch sein“, so Erdogan laut Aljazeera weiter. Das türkische Außenministerium teilte am Sonntag (05.12.2021) mit, dass der Vorfall „nicht nur auf Muslime zielt, sondern die allgemein geltenden Regeln der Menschlichkeit bedroht und offenlegt, wie wenig gewisse Kreise von einer friedlichen Koexistenz“ verstünden.

Die Türkei lehnt eine Anerkennung des EU-Staates Zypern ab. Die Insel ist seit 1974 politisch geteilt. Im Norden gibt es die ausschließlich von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die gesamte Insel ist seit 2004 EU-Mitglied, das EU-Recht jedoch gilt nur im Süden. Seit geraumer Zeit herrscht immer wieder  angespannte Stimmung zwischen den Mittelmeerländern. Erst kürzlich ereignete sich ein Vorfall, bei dem zwei türkische Fregatten ein Forschungsschiff aus Zypern behinderten.

Zypern: Erdogan über Anschlag auf Moschee erbost – 27-jähriger Verdächtiger festgenommen

Ersin Tatar, Oberhaupt der abgespaltenen Türkischen Republik Nordzypern, verurteilte den Anschlag ebenfalls und rief die griechisch-zyprische Regierung dazu auf, solche Aktionen zukünftig zu verhindern. Ein Offizieller der zyprischen Strafverfolgungsbehörde gab laut Aljazeera zudem anonym die Information weiter, dass ein 27-jähriger Syrer im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen worden sei. Er werde der versuchten Brandstiftung angeklagt.

Der Offizielle habe desweiteren berichtet, der Angeklagte habe mutmaßlich aus Rache gehandelt, da seine Bitte, in der Mosche nächtigen zu dürfen, vom Imam angewiesen worden sei. Bei dem Anschlag sei aber lediglich die Tür der Moschee beschädigt worden. (na)

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